Kanadier übernehmen Gelddrucker Innovia
hip London – Die kanadische CCL Industries wird den britischen Hersteller von Kunststoffgeldscheinen Innovia für 1,13 Mrd kan. Dollar (811 Mill. Euro) erwerben. Verkäufer ist ein von der Smithfield Group geführtes Konsortium von Finanzinvestoren. CCL stellt vor allem Kunststoffetiketten, aber auch Behälter für Shampoos oder Getränke her. Das Geschäft mit dem Geld macht knapp ein Drittel (31 %) des Umsatzes der 1926 gegründeten Innovia aus. Das Unternehmen unterhält fünf Produktionsstätten in Australien, Belgien, Großbritannien und Mexiko.Mehr als 20 Länder drucken ihr Geld bereits auf Plastik, neben Großbritannien auch Australien, Neuseeland und Rumänien. Die Kunststoffgeldscheine sind langlebig, schwerer zu fälschen und maschinenwaschbar. Sie machen allerdings derzeit lediglich 3 % der weltweit kursierenden Banknoten aus. Allerdings erbt der neue Innovia-Eigentümer ein PR-Problem: Die neuen 5-Pfund-Noten der Bank of England enthalten Spuren von Tierfett in Form von Talg, was umgehend Proteste von Veganern hervorrief (vgl. BZ vom 1. Dezember). Mehr als 120 000 Unterzeichner fordern inzwischen per Online-Petition, die Scheine durch eine fettfreie Alternative zu ersetzen.CCL schätzt den Umsatz von Innovia im kommenden Jahr auf 570 Mill. kan. Dollar. Als Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation haben die Kanadier 155 Mill. kan. Dollar auf der Rechnung. Daraus ergibt sich für den Kaufpreis ein Ebitda-Multiple von 7,3. Die Kosten für die Integration des Zukaufs schätzt CCL auf 5 Mill. kan. Dollar. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im Auftaktquartal 2017 gerechnet. Zur Finanzierung nimmt das Unternehmen einen Kredit von 450 Mill. kan. Dollar auf. Der Rest des Kaufpreises soll aus vorhandenen Barmitteln und Kreditfazilitäten bezahlt werden.