Zwei Kapitalerhöhungen, zwei Zwecke, zwei Wege: Der von der Stahlkrise gebeutelte Kohlenstofffasernspezialist SGL Carbon saniert sich bilanziell mit einer Bezugsrechtsemission; der Baustoffhersteller Braas Monier munitioniert sich gegen den gebotenen Übernahmepreis des eigenen Großaktionärs und verteuert dessen Offerte mit Berichtigungsaktien und einer Zwischendividende. SGL Carbon will nach dem Schlussstrich unter das anhaltend defizitäre Stammgeschäft – die Grafitelektroden werden nach Japan verkauft – den Neubeginn mit zukunftsträchtigen, aber noch wenig profitablen Technologien finanzieren. Eingesammelt werden 180 Mill. Euro, die dem Schuldenabbau dienen: eine klare Equity Story. Braas Monier geht aus anderen Gründen einen europaweit so noch nicht beschrittenen Weg, um einen höheren Preis von Standard Industries herauszuholen. Immerhin 2,50 Euro pro Aktie muss der Angreifer nach diesem Schachzug mehr zahlen. Allerdings ist der operativ nicht gerade auf Rosen gebettete Spezialist für das geneigte Dach bilanziell heikel unterwegs. Was passiert, wenn Standard zurückzieht?wb