Kartellamt meldet Bedenken bei Real-Verkauf an

Kaufland muss Zugeständnisse machen

Kartellamt meldet Bedenken bei Real-Verkauf an

ab Düsseldorf – Das Bundeskartellamt hat hinsichtlich der geplanten Übernahme von 101 Real-Standorten durch die zur Schwarz-Gruppe gehörende Kaufland wettbewerbsrechtliche Bedenken. Die Behörde stehe in Verhandlungen mit Kaufland und der russischen SCP, welche Real von Metro erworben hatte. Die Frist sei bis 30. Dezember verlängert worden, teilte das Kartellamt mit.Gemäß der vorläufigen Bewertung macht die Bonner Behörde an verschiedenen Stellen wettbewerbliche Bedenken geltend. Behinderungen auf der Kundenseite gibt es demnach in neun regionalen Absatzmärkten, auf der Beschaffungsseite sind nach den Angaben 17 Produktgruppen betroffen. Zudem sorgt sich das Kartellamt auch mit Blick auf den Wettbewerb gegenüber anderen Lebensmittelhändlern. Eine besondere Bedeutung komme hierbei mittelständischen Händlern und ihrer Beteiligung am Verkauf der Real-Standorte zu. Schon lange beobachtet das Kartellamt die zunehmende Konzentration im deutschen Lebensmitteleinzelhandel mit Argusaugen. Die Schwarz-Gruppe ist mit einem Umsatz von 113 Mrd. Euro europaweit der mit Abstand führende Lebensmitteleinzelhändler.Wie es heißt, haben Kaufland und SCP Anfang November Vorschläge für Verpflichtungszusagen unterbreitet. Darüber werde nun verhandelt. In dem parallel durchgeführten Verfahren, in dem es um die Übernahme von 72 Real-Standorten durch Edeka geht, laufe die Prüffrist unverändert bis 21. Dezember.