Kartellamt warnt vor Rolle rückwärts
ge Berlin – Angesichts der durchgängig positiven Erfahrungen nach dem Aufbrechen des einstigen Monopols beim “Grünen Punkt” warnt Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamts, vor einer Rekommunalisierung der Aufgaben beim geplanten neuen Wertstoffgesetz. “Eine Rekommunalisierung wäre eine Remonopolisierung”, sagte er bei der Erläuterung der Sektoruntersuchung duale Systeme. In der Untersuchung habe sich gezeigt, dass sich mit dem beginnenden Wettbewerb bei der Rücknahme und Verwertung von Verpackungen vor acht Jahren die Entsorgungskosten bis heute mehr als halbiert hätten. Die Konkurrenz unter den Recyclingfirmen erspare den Verbrauchern jährlich mehr als 1 Mrd. Euro, oder etwa 50 Euro je Haushalt, zeigt die Studie weiter.Zugleich betonte Mundt, dass mit dem Ende des Monopols keine der damals befürchteten negativen Folgen eingetreten seien. Stattdessen habe sich gezeigt, dass nach dem Wegfall des Monopols für das Duale System Deutschland (DSD) die Recyclingquoten nicht gefallen, sondern um etwa 10 Prozentpunkte gestiegen sind, womit heute etwa drei von vier Verpackungen mit dem aufgedruckten “Grünen Punkt” wiederver wertet werden. Zudem habe es durch den neuen Wettbewerb einen Innovationsschub bei der Sortiertechnik gegeben. Mit der damit verbundenen höheren Trenngenauigkeit ist auch ein höherwertiges Recycling verbunden.