Geplante Übernahme

Kaufhauskette Macy's stellt sich auf Kampf gegen Aktivisten ein

Die Kaufhauskette Macy's hat ein Übernahmeangebot der aktivistischen Investoren Arkhouse Management und Brigade Capital abgelehnt. Nun bahnt sich ein Konflikt um Sitze im Verwaltungsrat an – und möglicherweise der Versuch einer feindlichen Übernahme.

Kaufhauskette Macy's stellt sich auf Kampf gegen Aktivisten ein

Macy‘s stellt sich auf Kampf gegen Aktivisten ein

Kaufhauskette lehnt Übernahmeangebot ab

xaw New York

Um die traditionsreiche US-Kaufhauskette Macy's bahnt sich ein harter Kampf an. Denn der Verwaltungsrat um den scheidenden Vorsitzenden und CEO Jeff Gennette hat am Sonntag nach Wochen der öffentlichen Zurückhaltung ein 5,8 Mrd. Dollar schweres Übernahmeangebot der aktivistischen Investoren Arkhouse Management und Brigade Capital abgelehnt. Die beiden Firmen hatten ihre Offerte Anfang Dezember vorgelegt – am Wochenende drohten sie, mit dieser direkt auf die Aktionäre zuzugehen.

Zweifel an Finanzierung

"Nach einer sorgfältigen Prüfung und Bemühungen, zusätzliche Informationen von Arkhouse und Brigade zu erhalten, kommt der Verwaltungsrat zu dem Schluss, dass das Angebot nicht umsetzbar ist und keinen überzeugenden Wert für die Macy's-Aktionäre bietet", äußerte sich Gennette darauf. Die Direktoren der Kaufhauskette zweifeln daran, dass die aktivistischen Investoren die notwendigen Mittel für die Übernahme aufbringen können. Die vorgeschlagene Eigenkapitalbeteiligung von lediglich 25% liege weit unter den marktüblichen Niveaus.

Im Gegensatz zur Darstellung von Arkhouse und Brigade habe Macy's bei der Investmentbank Jefferies, die bei der angepeilten Transaktion als Beraterin für die Käuferseite agieren soll, mehrfach bezüglich der Finanzierung angefragt, ohne eine Auskunft zu erhalten. Daher bestehe keine Grundlage, auf der Macy's den Investoren Informationen für eine Due Diligence bereitstellen könne, dies würde vielmehr eine unnötige Ablenkung für das Management-Team darstellen.

Die Aktivisten zeigen sich unterdessen weiterhin "hoch motiviert, eine Übernahme von Macy's zu vollziehen, und bereit, alle notwendigen Schritte zu verfolgen – darunter ein direkter Austausch mit den Aktionären", heißt es in einem Statement der Arkhouse-Partner Gavriel Kahane und Jonathon Blackwell. Damit zeichnen sich nun Bemühungen um eine feindliche Übernahme und ein Delisting des Konzerns, der auch die High-End-Kaufhauskette Bloomingdale's und die Bluemercury-Drogeriemärkte betreibt, ab – zumindest aber bahnt sich ein Kampf um Sitze im Verwaltungsrat an. Das Fenster für die Nominierung von Direktoren ist seit Samstag geöffnet und soll sich am 19. Februar schließen.

Immobilien im Visier

Im Fokus von Arkhouse und Brigade dürfte laut Analysten vor allem das Immobilienportfolio von Macy's mit lukrativen Standorten wie der Flaggschiff-Filiale am New Yorker Herald Square stehen. Dies war bereits bei vergangenen Kontrollversuchen der Fall: Starboard Capital baute 2015 eine Beteiligung auf und drängte Macy’s dazu, ihre Immobilienassets zu veräußern und zurückzumieten, blieb bei diesen Versuchen aber erfolglos.

Der Konflikt mit Arkhouse und Brigade kommt für den Warenhausbetreiber zu einem kritischen Zeitpunkt. Der seit 2017 amtierende Gennette soll den CEO-Posten im Februar an Unternehmenspräsident Tony Spring übergeben, die Investoren warten gespannt auf Details zu dessen Strategie. Denn der Konzern ringt in einem von hartnäckig hoher Inflation und Konkurrenz durch den Onlinehandel geprägten Umfeld um das Interesse der Kunden und eine höhere Effizienz.

In der vergangenen Woche versandte die Macy's-Führung ein Schreiben an Mitarbeiter, aus dem hervorgeht, dass das Unternehmen 2.350 Stellen streichen und fünf Filialen schließen will. Die Aktie notiert Stand Montag mit 18 Dollar weit von den Kursniveaus nahe bei 70 Dollar entfernt, auf die sie noch vor weniger als zehn Jahren kam. Der Umschwung soll nun über Investitionen in den Online-Store und eine Auffrischung des Shopping-Erlebnisses in den Filialen gelingen.

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