KONSOLIDIERUNG IN DEN USA

Kein Kommentar zu Dish

sp - Im Kampf um die besten Plätze im US-Mobilfunkmarkt hat sich die Deutsche Telekom durch den Zusammenschluss mit MetroPCS erst kurz vor Beginn des Endspiels eine der letzten Platzkarten mit Aussicht besorgt. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass...

Kein Kommentar zu Dish

sp – Im Kampf um die besten Plätze im US-Mobilfunkmarkt hat sich die Deutsche Telekom durch den Zusammenschluss mit MetroPCS erst kurz vor Beginn des Endspiels eine der letzten Platzkarten mit Aussicht besorgt. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass die Bonner gewillt sind, sich aus dem US-Markt zu verabschieden und stärker auf den ebenfalls unter Konsolidierungsdruck stehenden europäischen Markt zu fokussieren, wenn der Preis für die US-Tickets stimmt. AT & T hatte im Frühjahr 2011 satte 39 Mrd. Dollar für die US-Aktivitäten des Dax-Konzerns geboten, war aber an kartellrechtlichen Vorbehalten gescheitert.Mit dem US-Satelliten-Fernsehbetreiber Dish hat sich in dieser Woche ein möglicher Interessent zumindest zaghaft zu Wort gemeldet. Im Rahmen einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen sprach Chairman Charlie Ergen über die Möglichkeiten im Mobilfunkgeschäft und identifizierte T-Mobile US als einzig verbliebene M & A-Gelegenheit. Eine Übernahme des viertgrößten Mobilfunkanbieters sei “möglicherweise eine Herausforderung, mit der wir uns nicht wohlfühlen würden”, fügte Ergen allerdings hinzu, und man kann ihm ein Unwohlsein nicht verdenken. Immerhin ist Dish zuletzt bei Clearwire und Sprint Nextel abgeblitzt, wo man gegen die japanische Softbank den Kürzeren zog.Während die großen drei auf dem US-Mobilfunkmarkt – Verizon, AT & T und Sprint – sowie T-Mobile US ihre Positionen zuletzt also auch durch M & A gestärkt haben, sucht Ergen mit Dish weiterhin nach einem geeigneten Platz, um ihr mehr als 40 MHz breites Frequenzspektrum gewinnbringend einzusetzen. Eine Kooperation mit Sprint sei dabei immer noch eine interessante Möglichkeit. “Ich mag Leute, die besser sind als wir”, sagte er an die Adresse von Softbank, die im Bieterkampf um die Nummer 3 gegen Dish gewonnen hatte.Von der Telekom gab es zu Dish gestern keinen Kommentar. “Er muss selber wissen, was er sagt”, gab CEO René Obermann zu Ergens Äußerungen knapp zu Protokoll. Bei der seit dem Zusammenschluss mit MetroPCS am 1. Mai in New York notierten T-Mobile US, an der die Bonner mehr als 70 % halten, ist neben einem Verkauf des Mehrheitsanteils auch ein Abschied auf Raten möglich. Gelingt dem Konzern in den USA die Wende, wie sie sich im zweiten Quartal abzeichnet, spielt die Zeit ohnehin für den Dax-Konzern. An der Nasdaq lag T-Mobile US gestern Mittag 4,8 % im Plus und war 18,2 Mrd. Dollar wert.