Kein Rausch der Verstaatlichung
Wenn die Energiewende in Deutschland vorankommen soll, müssen die großen Stromautobahnen – die Übertragungsnetze – für zig Milliarden Euro ausgebaut werden. Um Windstrom aus Norddeutschland nach Süden zu bringen, werden neue Trassen errichtet. Das Geld dafür benötigen die vier großen Übertragungsnetzbetreiber: Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW. Doch wer soll die großen Kapitalspritzen setzen? In Frage kommen der Staat oder private Investoren. Deutschland hat nun eine Stromnetzkooperation mit den Niederlanden als Eigentümer von Tennet vereinbart, und die Bundesregierung prüft einen potenziell milliardenschweren Einstieg bei Tennet. Ein “Verstaatlichungsrausch” ist das aber nicht, wie die FDP warnt. Vielmehr handelt es sich um kritische Infrastruktur, und die Übertragungsnetze sind unabdingbar, um die politischen Ziele der Energiewende zu erreichen. Damit handelt es sich um etwas anderes als bei der Lufthansa. Dies ist kein Fall von Staatsinterventionismus. Tennet ist ohnehin schon ein staatliches (niederländisches) Unternehmen.cru