Kein Testat für Greiffenberger

Börsen-Zeitung, 29.4.2016 mic München - Die Höchststrafe für einen Jahresabschluss wird selten verhängt. Nun trifft es die Industrieholding Greiffenberger mit 1 100 Beschäftigten. Die Wirtschaftsprüfer von KPMG verweigern das Testat, weil aus ihrer...

Kein Testat für Greiffenberger

mic München – Die Höchststrafe für einen Jahresabschluss wird selten verhängt. Nun trifft es die Industrieholding Greiffenberger mit 1 100 Beschäftigten. Die Wirtschaftsprüfer von KPMG verweigern das Testat, weil aus ihrer Sicht unklar ist, ob die Annahme einer Fortführung der Firma gerechtfertigt ist. KPMG habe weitere Unterlagen über die Finanzierung des Umbaus verlangt, teilte Greiffenberger mit. Diese ständen noch nicht zur Verfügung.Nur bei wenigen börsennotierten Firmen haben die Prüfer in diesem Jahrzehnt die Notbremse gezogen. Der chinesische Handtaschenhersteller Powerland gehörte dazu, der Exportfinanzierer Deutsche Forfait oder die JK Wohnbau. Man benötige etwa 10 Mill. Euro zusätzlich zur Finanzierung des Umbaus, heißt es bei dem familiengeführten Antriebstechnik-Spezialisten aus Marktredwitz. Das Geld solle durch die Beteiligung von Investoren an den Tochtergesellschaften beschafft werden. Die Greiffenberger AG werde dann dort wohl nicht mehr die Mehrheit halten.Am heutigen Freitag sollen die Zahlen 2015 dennoch veröffentlicht werden. Der Aufsichtsrat kann den Abschluss jedoch ohne Testat nicht feststellen.