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Volkswagen nimmt von Renditeziel für 2023 Abstand

Der VW-Konzern rückt wegen negativer Bewertungseffekte von seinem bisherigen operativen Renditeziel für 2023 ab. Bei der Marke VW dürfte sich der Druck in den laufenden Gesprächen über massive Einsparungen weiter verstärken.

Volkswagen nimmt von Renditeziel für 2023 Abstand

Volkswagen rückt von Renditeziel ab

Noch mehr Druck für Sparrunde bei Marke VW – Porsche Holding bestätigt Prognose

ste Hamburg

Der Volkswagen-Konzern rechnet nicht mehr damit, im laufenden Geschäftsjahr die bislang avisierte operative Umsatzrendite von 7,5 bis 8,5 (i.V. 8,1)% zu erreichen. Sechs Tage vor der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. September veröffentlichte der Wolfsburger Fahrzeugbauer am Freitagabend per Ad-hoc-Mitteilung eine neue Prognose, die für 2023 ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen in Höhe des Vorjahreswerts von 22,5 Mrd. Euro in Aussicht stellt. Ein Margenziel gab das Unternehmen nicht an.

Auf Grundlage der bestätigten Vorgabe einer Umsatzsteigerung um 10 bis 15% gemessen an den Vorjahreserlösen von 279,2 Mrd. Euro errechnet sich eine neue Zielspanne für die operative Rendite von 7 bis 7,3%. Der Mehrmarkenkonzern, der in diesem Jahr weiterhin von einer Steigerung der Auslieferungen auf 9 bis 9,5 (8,3) Millionen Fahrzeuge ausgeht, erklärte, es sei nicht mehr damit zu rechnen, dass die in den ersten neun Monaten aufgelaufenen negativen Effekte aus Fair-Value-Bewertungen von Sicherungsinstrumenten auf das operative Ergebnis von −2,5 Mrd. Euro bis zum Jahresende aufzuholen seien. Ohne diese Effekte läge die operative Umsatzrendite nach den ersten neun Monaten anstatt bei 6,9% bei 8,0%.

Konsensschätzung verfehlt

Vorläufigen Zahlen zufolge ergab sich im dritten Quartal bei einem um 12% auf rund 78,8 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz ein operatives Ergebnis von 4,9 Mrd. Euro. Die operative Umsatzrendite landete laut VW bei 6,2%. Damit wurde die Marktkonsensschätzung von 7,2% verfehlt. Wie der Konzern mitteilte, belasteten im Pkw-Bereich der Produktionsausfall eines Zulieferers infolge der Überschwemmungen in Slowenien sowie höhere Produktkosten für die Markengruppe Core, die das Geschäft der Volumenmarken bündelt. Damit dürfte sich der Druck auf die laufenden Gespräche über Einsparungen bei der renditeschwachen Marke VW noch weiter erhöhen. Bis 2026 soll VW Pkw eine Ergebnisverbesserung von 10 Mrd. Euro erreichen, um auf eine Umsatzrendite von 6,5% zu kommen.

Die Porsche Automobil Holding (Porsche SE), die bei VW eine Stimmrechtsmehrheit von 53,3% hält, bestätigt ihre bisherige Ergebnisprognose.

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