Wer glaubte, mit den jüngsten Bewertungsexzessen – etwa beim mit 18 Mrd. Dollar bewerteten Taxiersatzunternehmen Uber – sei die Spitze des Eisbergs erreicht, darf sich eines Besseren belehrt sehen. Jetzt ist der Foto- und Videotauschdienst Snapchat in den immer weniger exklusiven Club der mit 10 Mrd. Dollar bewerteten Start-ups vorgestoßen. Während Uber oder AirBnB zuletzt zumindest über 200 Mill. Dollar Jahresumsatz aufwiesen, erlöst Snapchat noch nichts. Zwar zählt das Unternehmen eine schnell wachsende Anwenderschar. Das war es dann aber auch. Ubers Fahrdienst ist zwar umstritten, bietet den Kunden aber technologisch und preislich Vorteile gegenüber Taxidiensten. Ähnliches gilt für AirBnB. Snapchat kommt derweil ohne disruptive Technologie daher, steht aber in der Kritik, den Versand pornografischer Selbstbilder von Minderjährigen zu begünstigen. Kein Umsatz, kein Geschäftsmodell, aber moralisch in der Kritik? Offenbar kein Problem. Gibt es eine Internetblase? Nicht generell. Aber mehr Luft als bei Snapchat kann in einen Wert kaum gepumpt werden.scd