Keine andere Wahl für Traton
Carl Icahn und Mark Rachesky haben hoch gepokert und gewonnen. Traton, der dritte Großaktionär von Navistar, erhöhte das Übernahmeangebot für den US-amerikanischen Lkw-Hersteller von anfangs 35 auf letztlich 44,50 Dollar je Aktie. Damit ließen sich die zwei Investoren überzeugen. Dabei braucht Navistar Traton mindestens genauso wie umgekehrt. Wegen Fehlentscheidungen über die Abgastechnik vor einem Jahrzehnt fährt Navistar der Konkurrenz hinterher. Doch Volkswagen kann mit der Nutzfahrzeugholding Traton das Ziel eines globalen Champions nur mit einer Präsenz in Nordamerika, einer der margenstärksten Regionen, erreichen. Den Markt in den USA teilen sich Daimler, Paccar, Volvo und Navistar auf. Mit den Marken Scania und MAN hätte Traton aufgrund der Unterschiede zwischen europäischen und amerikanischen Fahrzeugkonzepten nicht in den USA reüssieren können. Hinzu kommt, dass ein Vertriebsnetz sehr teuer wäre. Daraus ergab sich zwangsweise für Traton die Übernahme von Navistar. Das haben Icahn und Rachesky ausgenutzt. jh