Für die E-Commerce-Krake Amazon ist es kleines Geld, für die noch junge Branche der Essenslieferdienste eine ganze Menge. Die 600 Mill. Dollar, die das Konglomerat aus Seattle für Deliveroo locker macht, versetzten Investoren der Rivalen in Angst und Schrecken. Weil sie die neue Konkurrenz fürchten, sind die Kurse der Rivalen Just Eat und Delivery Hero gefallen, so dass ein Vielfaches der Finanzspritze in Form von Marktkapitalisierung verdampfte. Branchen, an denen Amazon Interesse nachgesagt wird, erzittern regelmäßig: Verkauft der Logistikkonzern mit optimierter Kundendatenüberwachung Heftpflaster, wackelt die Apothekenzunft. Liefert der Konzern Tiernahrung, können sich Zooplus & Co. die Fütterung sparen. Stationiert der Multi in Tankstellen Pakete, soll DHL einpacken. Essen auf Rädern, Flugzeugflotte, Lkw, Drohnen – das Unternehmen baut ein globales Logistiknetzwerk auf. Amazon-Chef Jeff Bezos versetzt eine Branche nach der anderen in Aufruhr, Geld spielt für ihn keine Rolle. Doch Bangesein gilt nicht – Amazon holte sich im britischen Restaurantgeschäft eine blutige Nase. wb