WERTBERICHTIGT

Kernfusion und Kernspaltung

Börsen-Zeitung, 16.6.2016 Der französische Traum von einem integrierten Atomkonzern ist gescheitert. 15 Jahre nach der Fusion des nuklearen Brennstoffspezialisten Cogema mit dem Atomkraftwerksbauer Framatome zu Areva wird der Konzern wieder...

Kernfusion und Kernspaltung

Der französische Traum von einem integrierten Atomkonzern ist gescheitert. 15 Jahre nach der Fusion des nuklearen Brennstoffspezialisten Cogema mit dem Atomkraftwerksbauer Framatome zu Areva wird der Konzern wieder aufgespalten – in die früheren Einheiten. Denn das neue Unternehmen für nukleare Brennstoffe, das Areva gründen will, entspricht Cogema, während die in Areva NP umbenannte Kraftwerksbausparte an EDF gehen soll. Der Stromriese kann sich jedoch die Hände reiben, da das Mutterhaus Areva SA für alle Risiken im Zusammenhang mit dem um fast zehn Jahre verspäteten und gut 5 Mrd. Euro teurer als geplant ausfallenden Bau des EPR-Druckwasserreaktors OL3 im finnischen Olkiluoto sowie die Erfüllung des Vertrages zuständig sein wird. Areva und der finnische Versorger TVO streiten über Entschädigungen, doch die Verhandlungen wurden Ende Mai abgebrochen. Noch ist unklar, ob TVO der Übertragung des OL3-Vertrages an das Mutterhaus überhaupt zustimmen wird. Neue Probleme für den Atomkonzern sind also noch lange nicht ausgeschlossen. wü