KI-Start-up aus Wyoming schluckt Münchener TV-Dienstleister
US-KI-Firma kauft
in München zu
kro Frankfurt
Das US-amerikanische KI-Start-up Brand Engagement Network (BEN), das im März dieses Jahres via Spac an die Börse gegangen ist, verleibt sich den Münchener TV-Dienstleister Cataneo ein. Man habe eine Vereinbarung zum Kauf von 100% der Cataneo-Anteile für insgesamt 19,5 Mill. Dollar getroffen, teilte BEN mit. 9 Mill. Dollar davon wollen die Amerikaner in bar entrichten, den Rest in Form von eigenen Aktien.
Cataneo ist ein 2002 gegründeter Mediendienstleister, der Kunden aus der Fernseh-, Online-, Radio- und Printbranche unter anderem Software für die Abwicklung von Fernsehwerbung sowie für die Programmplanung bietet. Zu den Abnehmern gehören unter anderem die TV-Sender ProSiebenSat.1, Nickelodeon, NBCUniversal, MTV, ServusTV und DMAX. BEN bietet seinerseits generative KI-Lösungen, die Firmen etwa in Form von Chatbots beim Kundensupport helfen sollen. Das 2018 gegründete Start-up will diese Lösungen nun auch in das Angebot von Cataneo integrieren.
BEN-CEO Paul Chang bezeichnete den Zukauf, der laut Zeitplan noch in diesem Jahr unter Dach und Fach gebracht werden soll, als „wichtigen Schritt in die Zukunft der interaktiven Werbung, in der Verbraucher nicht nur Werbung erhalten, sondern aktiv angesprochen werden, was zu aussagekräftigeren und verbesserten Online-Erlebnissen führt“. Im Zuge der Übernahme soll das Geschäft von Cataneo künftig auf die USA und Lateinamerika ausgeweitet werden.
Chang ist erst Mitte August zum CEO von Brand Engagement Network ernannt worden. Das Unternehmen hatte vor einem Jahr einen Zusammenschluss mit der Mantelgesellschaft DHC Acquisition Corp beschlossen. Der Aktienkurs von BEN hatte sich einige Wochen nach dem IPO zeitweise auf über 5 Dollar verdoppelt. Seit Herbst bewegen sich die Titel allerdings nur noch im Pennystock-Bereich.
Im Rahmen der Übernahme soll Cataneo nun 4,2 Millionen der BEN-Aktien erhalten. Man habe sich bei dem Deal auf eine Bewertung von 2,50 Dollar je Aktie geeinigt. Cataneo-CEO Renato Rocha Pinto soll nach der Übernahme Chef der Münchener Firma bleiben.