Kingfisher dünnt Filialnetz aus

15 Prozent der Vekaufsfläche betroffen

Kingfisher dünnt Filialnetz aus

dpa-afx London – Europas größter Baumarktbetreiber Kingfisher will sein Filialnetz ausdünnen, um die Rückgänge im operativen Geschäft zu stoppen. In den kommenden zwei Jahren müssten in Großbritannien etwa 60 Märkte geschlossen werden, kündigte Vorstandschefin Veronique Laury in London an. Das wäre rund 15 % der gesamten Verkaufsfläche. Auch in anderen europäischen Ländern könnten einige Verlustbringer auf der Strecke bleiben. Damit reagiert der Konzern auf die veränderten Gewohnheiten der Kunden, die zunehmend im Internet einkaufen. Zudem wolle Kingfisher viele Artikel, die derzeit nicht gut laufen, aus dem Programm nehmen. Umsetzen soll die Maßnahmen ein neues Führungsteam. An der Börse kamen die Pläne gut an. Die im FTSE 100 notierte Aktie gewann an der Indexspitze zuletzt knapp 5 %.Für die Schließungen wird Kingfisher in den kommenden zwei Jahren Kosten von 350 Mill. Pfund verbuchen. Erst am Vortag hatte der Konzern zudem die geplante Übernahme von Frankreichs drittgrößter Baumarktkette Mr Bricolage wegen Bedenken der Kartellbehörden gestoppt.Frankreich ist neben Großbritannien Kingfishers wichtigster Markt. Gerade hier machen dem Konzern allerdings eine nachlassende Bautätigkeit und eine gedämpfte Verbraucherstimmung zu schaffen.Im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende Januar) verringerte sich daher das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern nach ersten Berechnungen um 7,5 % auf 675 Mill. Pfund. Unter dem Strich sank der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn sogar um 19 % auf 573 Mill. Pfund. Dennoch sollen die Aktionäre eine höhere Dividende von 10 Pence je Aktie erhalten. Der Umsatz lag mit knapp 11 Mrd. Pfund um 1,4 % unter dem des Vorjahres. Währungsbereinigt legten die Erlöse fast 3 % zu.