Kion legt in Westeuropa schwächer zu als der Markt

E-Commerce treibt Lagertechnik und Elektrostapler an

Kion legt in Westeuropa schwächer zu als der Markt

wb Frankfurt – Kion, der global zweitgrößte Gabelstaplerhersteller und die Nummer 1 in Europa, profitiert von wachsender Nachfrage im Kernmarkt Westeuropa. “Unsere Branche profitiert derzeit besonders vom Trend in Richtung Lagertechnikgeräte und Elektrostapler, auch getrieben durch den Wachstumstrend im E-Commerce”, sagt Vorstandschef Gordon Riske. Als Weltmarktführer bei E-Staplern sei Kion bestens positioniert, ebenso wie für Automatisierungs- und Lagersystemlösungen. Die Aktie rutschte gestern nach Vorlage der Quartalszahlen und Bestätigung des Ausblicks mit minus 2,4 % ans MDax-Ende.Der Konzern steigerte den Auftragseingang vor allem dank der Nachfrage in Westeuropa in den ersten drei Monaten um 3,9 % auf 1,3 Mrd. Euro. Das Orderpolster lag Ende März mit 921,5 Mill. Euro 6,6 % höher als Ende 2015. Das stärkste Wachstum verzeichneten Elektrostapler, gefolgt von Lagertechnikgeräten. Der Umsatz legte bei negativen Währungseffekten von 21,1 Mill. Euro um 4,8 % auf 1,2 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um 5,6 % auf 98,6 Mill. Euro, womit die Marge auf 8,1 % anzog.Kion beschleunigte nach Zahl der bestellten Einheiten mit 4,9 % stärker als der Weltmarkt, der um 3,7 % zulegte. In Westeuropa registrierte der Konzern zwar 6,2 % mehr Bestellungen. Doch wuchs der Markt in dieser Kernregion des Wiesbadener Unternehmens um 12,5 % deutlich stärker. Allerdings füllen die Konkurrenten Toyota, deren Geschäftsjahr am 31. März endet, und Jungheinrich im Startquartal ihre Mietflotten, während Kion dies übers Jahr verteilt macht. Im weltgrößten Einzelmarkt China wurden 2,5 % mehr Fahrzeuge geordert – das Plus ist ebenfalls geringer als das des Gesamtabsatzes in der Volksrepublik mit 6,8 %.Infolge von Aufwendungen für die Neugestaltung und Optimierung der Konzernfinanzierung über 25,7 Mill. Euro fiel das Nettoergebnis um 21,0 % auf 33,0 Mill. Euro. In den nächsten Quartalen sollen sich niedrigere Zinsaufwendungen deutlich positiv auswirken. Der freie Cash-flow stagnierte trotz des Kaufs des US-Systemintegrators Retrotech.Für 2016 rechnet Kion mit einem Auftragseingang zwischen 5,3 Mrd. und 5,5 Mrd. Euro. Für den Umsatz liegt das Zielband bei 5,2 Mrd. bis gut 5,3 Mrd. Euro. Für das bereinigte Ebit wird ein Korridor von 510 Mill. bis 535 Mill. Euro angestrebt. Der freie Cash-flow soll zwischen von 280 Mill. bis 320 Mill. Euro landen.