KKR legt Investorengeld unter die Matratze
wb Frankfurt – Nach zehn Jahren wechselt der skandinavische Matratzenhersteller Hilding Anders erneut den Besitzer. Die amerikanische Beteiligungsgesellschaft KKR erwirbt das Unternehmen von der britischen Arle Capital Partners, die aus Candover hervorgegangen ist. Die Bewertung wird nicht genannt. Matratzen sind bei Finanzinvestoren beliebt, wie zahlreiche Deals zeigen.Candover hatte Hilding Anders im Dezember 2006 von dem Private-Equity-Haus Investcorp aus Bahrein erworben und damals umgerechnet 1 Mrd. Euro gezahlt. Investcorp hatte – damals unter Federführung des späteren Karstadt-Chefs Thomas Middelhoff – Hilding Anders aus Malmö 2003 gekauft. KKR hatte schon einmal einen Matratzenhersteller im Portfolio: Sealy Corp., die 2004 für 1,5 Mrd. Dollar gekauft wurde, 2005 an die Börse geführt wurde und 2013 für 1,3 Mrd. Dollar von Tempur-Pedic übernommen wurde, die sich damit dann in Tempur Sealy umbenannte. Thomas H. Lee Partners hatte sich die Bettengruppe Simmons Co. zugelegt, die nach mehreren Gesellschafterwechseln ein Insolvenzverfahren durchlief und deren Nachfolger Serta Simmons Bedding 2012 mit einer Bewertung von 3 Mrd. Dollar an den Finanzinvestor Advent International ging. Die in Frankfurt notierte, südafrikanische Möbel- und Einzelhandelsgruppe Steinhoff hat 2016 für 3,8 Mrd. Dollar den führenden Matratzenhändler in den USA, Mattress Firm Holding, geschluckt und von der New Yorker Börse genommen. Diese Gruppe war zu vor mit der Übernahme des zweitgrößten US-Wettbewerbers Sleepy’s gewachsen.Die 1939 gegründete Hilding Anders sei zu einem der führenden Betten- und Matratzenhersteller in Europa, Russland und Asien gewachsen. Rund 9 500 Beschäftigte in 19 Ländern sorgten den Angaben zufolge zuletzt für einen Umsatz von 917 Mill. Euro. Der Fremdfinanzierungsarm KKR Credit hatte vor drei Jahren als Teil einer umfassenden Refinanzierung 350 Mill. Euro in die Kapitalstruktur des schwedischen Unternehmens investiert.