KKR schraubt an Magneti-Marelli-Kauf

FCA-Gesellschaft mit bis zu 6 Mrd. Euro bewertet

KKR schraubt an Magneti-Marelli-Kauf

bl Mailand – Der amerikanische Finanzinvestor KKR verhandelt offenbar mit Fiat Chrysler (FCA) über eine Übernahme des zu FCA gehörenden Autozulieferers Magneti Marelli. Als möglicher Preis wird im “Wall Street Journal” eine Spanne zwischen 3,2 und bis zu 6 Mrd. Euro genannt. FCA bezeichnete den Bericht als Spekulation. Der eingeleitete Spin-off des Komponentenfertigers, der 2016 mit 40 000 Beschäftigten 7,9 Mrd. Euro erlöste, werde fortgesetzt. FCA hatte zuletzt im Juli bestätigt, dass Magneti Marelli bis spätestens Anfang 2019 an die Börse gebracht werden soll. FCA hat allerdings auch stets betont, bei Vorliegen eines “interessanten Angebots” auch offen für einen außerbörslichen Verkauf zu sein. Analysten von Mediobanca Securities halten einen Verkauf an KKR für vernünftig. Durch die Übernahme des japanischen Zulieferers Calsonic Kansei von Nissan im vergangenen Jahr sei die Gesellschaft bereits in diesem Sektor tätig und könne Magneti Marelli und Calsonic zu einem Lieferanten mit einer sehr breiten Palette von Aktivitäten zusammenspannen. Damit sei man wettbewerbsfähig und besser in der Lage, mehr externe Kunden zu gewinnen.Fiat Chrysler will die Mittel aus dem Verkauf in die dringend erforderliche Erneuerung der Modellpalette sowie in die Entwicklung alternativer Antriebe stecken. Der kürzlich verstorbene FCA-CEO Sergio Marchionne hatte Anfang Juni einen neuen Fünfjahresplan für den Autohersteller vorgestellt, der eine Konzentration auf margenstärkere “Premiummarken” wie Jeep, Ram, Alfa Romeo und Maserati und eine Modelloffensive vorsieht. Der FCA-Börsenkurs gab am Donnerstag bis zum Spätnachmittag dennoch um 0,65 % auf 14,10 Euro nach.