IRAN

Kleiner Markt, aber hohe Dynamik

swa - Nach der Atomeinigung mit Iran steht die deutsche Industrie, ehemals einer der wichtigsten Handelspartner des vorderasiatischen Landes, in den Startlöchern für die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen. Die Chemie agiert anders als der...

Kleiner Markt, aber hohe Dynamik

swa – Nach der Atomeinigung mit Iran steht die deutsche Industrie, ehemals einer der wichtigsten Handelspartner des vorderasiatischen Landes, in den Startlöchern für die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen. Die Chemie agiert anders als der deutsche Maschinenbau nicht in erster Reihe, doch auch ihr winken als Zulieferer von Auto-, Elektro- und Baukonzernen Aufträge nach Auslaufen des Embargos.Bislang ist die Bedeutung Irans als Exportmarkt für die deutsche Chemie gering. Auf niedrigem Niveau kletterten die Ausfuhren deutscher Chemieproduzenten trotz der Sanktionen in den vergangenen Jahren bis 2013 auf 475 Mill. Euro – das entspricht nach Angaben des Branchenverbands VCI der Bedeutung Norwegens, der Slowakei oder Singapurs. 1999 lag der Wert aber erst bei 175 Mill. Euro. Griechenland ist dagegen mit Importen von 1,3 Mrd. Euro (2013) ein großer Kunde. Deutschland bezog aus dem Iran zuletzt Chemikalien im Wert von 20 Mill. Euro.Getroffen war die Chemie von den Iran-Sanktionen vor allem dadurch, dass sämtliche Lieferungen im Zusammenhang mit der Erdöl- und Erdgasfördertechnologie untersagt waren. Geschäft trocknete aber auch deshalb aus, weil der Geldtransfer mit der Islamischen Republik immer komplizierter wurde. Deshalb haben zum Beispiel Pharmaanbieter keine Medikamente mehr geliefert, obwohl die Ausfuhr humanitärer Güter erlaubt war.