Klimaschutz wird für Firmen wichtiger

CDP mahnt Weitblick an und warnt vor umweltschädlichen Investitionen

Klimaschutz wird für Firmen wichtiger

jh München – Immer mehr Unternehmen berücksichtigen in ihren langfristigen Geschäftsplänen das Ziel, Kohlendioxidemissionen zu verringern. Zu diesem Ergebnis kommt die Nichtregierungsorganisation CDP in ihrem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht. Von den gut 1 000 Unternehmen in der Welt, die Fragen von CDP beantworteten, hätten sich 14 % verpflichtet, wissenschaftlich fundierte Ziele einzuhalten. Dazu zählten Akzo Nobel und Unilever. Grundlage ist die Kohlenstoffreduktion, die notwendig ist, um das 2-Grad-Ziel des 2015 abgeschlossenen Pariser Klimaabkommens zu erreichen.Rund 30 % der Unternehmen, die auf die Anfrage von CDP reagierten, hätten angekündigt, in den nächsten zwei Jahren wissenschaftlich fundierte Ziele festzulegen. CDP erkennt Fortschritte: Die untersuchten Unternehmen hätten knapp ein Drittel des Weges zu einer Welt geschafft, die sich um weniger als 2 Grad Celsius erwärmt. Im vergangenen Jahr hätten sie erst ein Viertel erreicht gehabt. Dennoch äußert sich Paul Simpson, der Vorstandschef von CDP, kritisch: “Die Mehrheit der großen Unternehmen, die wir analysiert haben, scheinen bisher noch nicht die richtigen, wissenschaftlich fundierten Ziele gesteckt zu haben.”Der Anteil der Firmen, die sich Emissionsziele gesetzt haben, ist mit 89 % deutlich höher. Allerdings verfolgt nach der Erkenntnis von CDP nur ein Fünftel langfristige Pläne bis 2030 und darüber hinaus. Ein solcher Weitblick sei wichtig. Andernfalls könnten sich Unternehmen mit Investitionen in Infrastrukturprojekte und in Güter mit einem hohen Kohlendioxidausstoß in eine Sackgasse manövrieren.Im Bericht des vergangenen Jahres hatte CDP einen Zusammenhang von Umweltschutz und Geschäftserfolg erkannt: 62 Unternehmen hätten in den vergangenen fünf Jahren ihren Kohlendioxidausstoß um mindestens 10 % verringert und gleichzeitig den Umsatz um mehr als 10 % gesteigert. Unilever und L’Oréal vornCDP bewertet mehr als 3 300 der größten Unternehmen der Welt nach ihrem Einsatz für das Klima, sauberes Wasser und den Erhalt der Wälder. 159 davon erhalten die Bestnote A. Von den deutschen börsennotierten Unternehmen schaffen es unter dem Aspekt Klima in diesem Jahr sechs auf die A-Liste (siehe Tabelle). Zudem gibt es bezogen auf das Thema Wasser ein Spitzenrating für BASF, Bayer, BMW, Symrise und Volkswagen. International ganz vorn stehen Unilever und L’Oréal. Sie haben auf allen drei Feldern die Note A. Beide zeigen nach Ansicht von CDP, “dass man ohne Profiteinbußen Kohlenstoffemissionen reduzieren, Gewässer schützen und Waldrodung verhindern kann”.