Klinischer Versuch
Die Idee, mit der die Fresenius- Tochter Helios nun auf den Markt geht, stammt aus fremder Feder. Der Gründer des Wettbewerbers Rhön-Klinikum hat das Konzept entwickelt, Kassenpatienten über eine Zusatzversorgung ergänzende Gesundheitsleistungen anzubieten – und sie gleichzeitig an eine Krankenhauskette zu binden. Das dazu notwendige bundesweite Kliniknetzwerk wollte Eugen Münch über eine Fusion mit Helios schaffen. Nachdem der Zusammenschluss scheiterte, soll das Modell offensichtlich über eine Kooperation der beiden Klinikkonzerne umgesetzt werden. Der Bedarf für Zusatzleistungen ist sicher vorhanden. Indem das Angebot auf Firmen beschränkt ist, wird der Vertriebsaufwand eingegrenzt. Die Kliniken können ihre Auslastung besser steuern, wobei die Zuweisung im Kooperationsmodell Abgrenzungsschwierigkeiten bereiten wird. Entscheidend für den Erfolg des klinischen Versuchs wird jedoch sein, ob sich die aufgewerteten Patienten vorschreiben lassen wollen, in welches Krankenhaus sie gehen müssen. Denn die Topzentren ihrer Region müssen nicht zwangsläufig Teil des Angebots sein.swa