Klöckner & Co schickt dritte Gewinnwarnung
cru Frankfurt – Klöckner & Co schickt die dritte Gewinnwarnung in diesem Jahr und verliert damit das Vertrauen der Investoren. Die im SDax enthaltene Aktie des Duisburger Stahlhändlers büßte am Dienstag zeitweise gut 16 % und notierte später 12 % tiefer bei 4,70 Euro ein. Damit steuerten die Titel des Duisburger Unternehmens auf den größten Tagesverlust seit gut acht Jahren zu, und der Börsenwert des Konzerns hat sich binnen Jahresfrist halbiert auf 470 Mill. Euro.Klöckner & Co hatte zuvor mitgeteilt, dass das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) im Jahr 2019 vor Sondereffekten nur noch zwischen 120 Mill. und 130 Mill. Euro liegen soll und damit um 40 Mill. Euro niedriger als bisher geplant. Zuvor war eine Spanne von 180 Mill. bis 200 Mill. Euro avisiert worden. Vorstandschef Gisbert Rühl erwartet im vierten Quartal ein schwächeres Marktumfeld und wieder sinkende Preise. Vor allem in den USA sei nicht mehr mit einer Erholung zu rechnen. Das nun angepeilte operative Ergebnis liege um 20 % unter den bisherigen Erwartungen, schreibt Analyst Alan Spence von der Investmentbank Jefferies.Angesichts der anhaltenden Schwäche der weltweiten Stahlmärkte und des erneuten Preisdrucks überrasche der Schritt des Stahlhändlers aber nicht, meint Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. Das Unternehmen begründete den neuen Pessimismus mit einem schwachen vorläufigen Quartalsergebnis. Das Ebitda habe im dritten Jahresviertel nach vorläufigen Zahlen bei 26 Mill. Euro gelegen, und damit am unteren Ende der Spanne von 25 Mill. bis 35 Mill. Euro. Schwacher MarktAls Grund nennt Klöckner & Co den schwachen Stahlmarkt. Die endgültigen Ergebnisse zum dritten Quartal werden am 30. Oktober 2019 veröffentlicht. Angesichts der dritten Klöckner-&-Co-Gewinnwarnung in diesem Jahr kann Thyssenkrupp sich fast glücklich schätzen, dass die Gespräche über ein Zusammengehen von Klöckner & Co mit der Thyssen-Werkstoffhandelssparte vorerst ohne Ergebnis beendet sind. Spekulationen über eine Übernahme hatten den Börsenwert von Klöckner & Co zwischenzeitlich um 40 % steigen lassen.