KlöCo kappt Prognose
KlöCo kappt Prognose
nach Verlust im dritten Quartal
Stellenabbau in Europa – Keine schnelle Belebung in Sicht
ab Düsseldorf
Angesichts des wirtschaftlich trüben Ausblicks für Europa passt Klöckner & Co (KlöCo) die Prognose für den laufenden Turnus an. Statt 220 bis 280 Mill. Euro werde das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) nur noch in einer Spanne von 170 bis 200 Mill. Euro erwartet, teilte der Stahlhändler mit. Da Vorstandschef Guido Kerkhoff auch für 2024 keine Belebung erwartet, machen sich die Duisburger an die Kosten ran.
Das angekündigte Effizienzprogramm, dem 300 Stellen oder 10% der Belegschaft im europäischen Handel geopfert werden, konzentriert sich auf die Distributionsstandorte in der EU und Großbritannien. Allein in Deutschland sind etwa 80 Arbeitsplätze betroffen. Bis zum Jahresende sollen 80% der betroffenen Beschäftigten das Unternehmen verlassen, erläuterte Kerkhoff in einem Pressegespräch.
Grundstücksverkäufe
Schnelligkeit hat offenbar Priorität, da die mit dem Programm verbundenen Einsparungen von 25 Mill. Euro schon 2024 realisiert sein sollen. Demgegenüber stehen Einmalaufwendungen von etwa 20 Mill. Euro, für die im Schlussquartal bilanziell vorgesorgt wird. Langfristig soll sich das Programm jedoch selbst finanzieren, will KlöCo die auf Europa beschränkten Maßnahmen doch mit dem Verkauf der Distributionsgrundstücke weitgehend gegenfinanzieren.
Die schwierige wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch im Zwischenbericht zum dritten Quartal. Während der Absatz leicht gestiegen ist, gab der Umsatz um gut 18% nach. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten landete zwar mit 41 (i.V. 16) Mill. Euro über dem Vorjahreswert. Allerdings hatten die Duisburger mit einer Größenordnung von 40 bis 80 Mill. Euro geplant. Unter dem Strich standen wie im Vorjahr mit –12 (−22) Mill. Euro rote Zahlen. Auch auf Sicht der ersten neun Monate beläuft sich der Konzernverlust auf 8 ( 301) Mill. Euro.
Gleichwohl ist das Ergebnis damit besser ausgefallen als im Markt erwartet. Der Kurs schnellte im morgendlichen Handel in der Spitze um 11% auf 6,20 Euro in die Höhe. Damit bringt der SDax-Wert aber keine 600 Mill. Euro auf die Waage.
Zwar rühmt sich Kerkhoff, dank des guten Working-Capital-Managements im Berichtsquartal einen positiven operativen Cashflow von 36 Mill. Euro erwirtschaftet zu haben. Angesichts der im Berichtsquartal vollzogenen Übernahme der National Material of Mexico (NMM) flossen inklusive des Cashflows aus Investitionstätigkeit 304 Mill. Euro ab.