Konjunktur verleiht Automarkt Schub
po Frankfurt – Ein Verkaufstag mehr als ein Jahr zuvor, die konjunkturelle Erholung und vielfältige Maßnahmen der Hersteller zur Absatzförderung haben zu einem kräftigen Anstieg der Pkw-Neuzulassungen im Mai von 14,7 % auf 1,29 Millionen Einheiten geführt. Nach Angaben der Herstellervereinigung ACEA sind damit die Verkaufszahlen im 33. Monat in Folge gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen.Vor allem in früheren Krisenländern wie Italien (+ 27 %) oder Spanien (+ 21 %) ging es kräftig nach oben. Aber auch die Neuzulassungen in großen Märkten wie Frankreich (+ 22 %) und Deutschland (+ 12 %) wiesen zweistelliges Wachstum auf. Die anhaltende konjunkturelle Erholung in Westeuropa verleiht nach Ansicht des Verbands der Automobilindustrie (VDA) Rückenwind.Mit den im Berichtsmonat erreichten Verkaufszahlen legten die Pkw-Neuzulassungen im bisherigen Jahresverlauf in Westeuropa um 9,2 % auf 6,1 Millionen Fahrzeuge zu. Im Mai habe das Absatzniveau fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht, stellt Peter Fuß von EY fest. Aber: “Viele Hersteller geben hohe Rabatte und hübschen die Zulassungszahlen mit Eigenzulassungen kräftig auf – was jeweils auf Kosten der Marge geht.” Gleichwohl zeigte sich der EY-Experte zuversichtlich, dass der EU-weite Neuwagenabsatz in diesem Jahr mit 14,6 (i.V. 13,7) Millionen Pkw das Niveau von 2008 wieder übertreffen könnte. Brexit als VerkaufsrisikoFrei von Risiko ist das Geschäft in den nächsten Monaten gleichwohl nicht, zumal wenn sich die Briten für das Ausscheiden aus der EU entscheiden sollten. “Sollten sich die Briten für einen Austritt aus der EU entscheiden, wird dies Schockwellen durch Europa senden und mittelfristig auch den Neuwagenabsatz – nicht nur in Großbritannien – negativ beeinflussen”, so Fuß. Mit einem Verkaufsanstieg von lediglich 2,5 % auf 204 000 Einheiten war schon im Berichtsmonat der Anstieg der Absatzzahlen auf der Insel moderat.Nahezu alle Fahrzeughersteller gaben im Mai europaweit Gas. VW mit der Kernmarke Volkswagen legte ebenfalls leicht um 3,2 % zu, blieb damit aber weit hinter der Marktentwicklung zurück. Binnen Jahresfrist fiel die Marke damit um 1,2 Punkte auf 11,3 % zurück (siehe Tabelle). Im Konzernergebnis gibt es aber dank des überdurchschnittlich hohen Verkaufsanstiegs der hochmargigen Marke Audi einen Ausgleich.Weltweit ist Westeuropa für die Autobranche neben China zur Wachstumslokomotive aufgestiegen, denn in den USA gab es einen Knick nach unten, in Russland und Brasilien blieb eine Erholung aus.