Konjunkturschwäche belastet Indus
Nach zwei Gewinnwarnungen im vorigen Geschäftsjahr hat Indus zumindest ihre reduzierten Erwartungen getroffen. Nach vorläufigen Zahlen wurde aus einem Umsatz von 1,72 (i.V. 1,8) Mrd. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 127 (150) Mill. Euro gezogen, wie die Beteiligungsholding mitteilte. Darin enthalten sind Wertminderungen von 6,7 Mill. Euro. Diese waren letztlich ursächlich für die Ende Oktober ausgesprochen zweite Gewinnwarnung.
Zwar hält sich Indus zugute, dass die operativen Einheiten den schwierigen Rahmenbedingungen trotzten. Gemessen an den ursprünglichen Zielen fällt der Ergebniseinbruch jedoch erheblich aus. Ursprünglich hatte die Holding für 2024 ein Ebit zwischen 145 Mill. und 165 Mill. Euro angepeilt. Obwohl klar sei, dass nicht alle Beteiligungen in dem herausfordernden Umfeld wachsen könnten, hätten die Geschäfte ihre Bewährungsprobe bestanden, wird Vorstandschef Johannes Schmidt zitiert. Rein operativ habe die Gruppe in der zweiten Jahreshälfte bei Umsatz und Ergebnis zugelegt.
Akquisitionskurs beibehalten
Die drei Segmente entwickelten sich unterschiedlich. Im Maschinen- und Anlagenbau stand einem nahezu stabilen Umsatz ein Ebit-Rückgang um ein Fünftel gegenüber. Im Segment Materials gaben Umsatz und operatives Ergebnis spürbar nach. Die Beteiligungen aus dem Bereich Bau/Infrastruktur verloren zwar Umsatz, bauten das operative Ergebnis jedoch aus.
Das trübe gesamtwirtschaftliche Umfeld hat Indus jedoch nicht vom Akquisitionskurs abgebracht. Vier Zukäufen im abgelaufenen Turnus folgten 2025 drei weitere Akquisitionen. „Durch den guten Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr und eine sehr solide Finanzierung hat Indus das Rüstzeug, vermehrt zukunftsstarke Akquisitionen zu tätigen“, sagt Finanzchef Rudolf Weichert. Das Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) belief sich nach den Angaben zum Bilanzstichtag auf 2,4 und damit im Zielkorridor, der von 2 bis 2,5 reicht.
Demonstrative Zuversicht
Mit dem Rückzug aus der automobilen Serienproduktion habe Indus wichtige Voraussetzungen für stärkeres Wachstum geschaffen. „Entsprechend zuversichtlich schauen wir trotz der weiterhin fragilen Rahmenbedingungen in das laufende Geschäftsjahr“, gibt sich Schmidt optimistisch. Eine konkrete Prognose für 2025 will die Beteiligungsholding am 24. März mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts vorlegen.