Kontron verharrt in der Verlustzone
sck München – Nach einem hohen Defizit im vergangenen Jahr verharrt der Kleincomputerhersteller Kontron in der Verlustzone. Das im TecDax gelistete Unternehmen verbuchte zum Jahresauftakt 2013 einen Fehlbetrag von 3,9 Mill. Euro nach einem Gewinn von 2,8 Mill. Euro ein Jahr zuvor.Der Verlust des ersten Quartals hat zwei Ursachen: Der Umsatz schrumpfte um 7,5% auf 121,7 Mill. Euro, was der neue Kontron-Vorstandschef Rolf Schwirz auf eine schwächere Weltkonjunktur zurückführt. Zweitens belasteten Aufwendungen von 3,7 Mill. Euro für das Sanierungsprogramm die Erfolgsrechnung. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug – 4,1 Mill. Euro nach einem Gewinn von 4,2 Mill. Euro im ersten Quartal 2012. Aktie büßt einIm Zwischenbericht schrieb die Konzernführung von einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. Im Geschäftsbericht 2012 hatte der seit Jahresbeginn amtierende Schwirz 2013 zuvor als “Übergangsjahr” bezeichnet (vgl. BZ vom 22. März). Kurzfristig rechnet er nicht mit einer Besserung der Situation, obgleich die Auftragslage sich verbessere. Umsatz und Profitabilität würden sich 2013 aber wie im Vorjahr entwickeln. Seinen Restrukturierungsplan und die mittelfristigen Finanzziele will Schwirz am Dienstag (30. April) Investoren am Fertigungsstandort Augsburg vorstellen, wie Kontron mitteilte. Mit den schwachen Quartalszahlen konnte er aber bei den Anlegern nicht punkten. Die Aktie büßte zeitweise über 4% auf 4,15 Euro ein, was einer Marktkapitalisierung des Unternehmens von 232 Mill. Euro entspricht. Die Commerzbank bekräftigte ihre Einstufung für das Papier mit “Hold” bei einem Kursziel von 4 Euro. Die DZBank blieb bei ihrer Verkaufsempfehlung mit einem Ziel von 3,70 Euro. Im vergangenen Jahr verzeichnete Kontron einen Nettoverlust von 34 Mill. Euro. Anfang Februar schockierte das Unternehmen die Anleger mit einer Verlustwarnung. Analysten reagierten seinerzeit irritiert auf das Zahlenwerk (vgl. BZ vom 9. und 12. Februar). Im November musste der langjährige Vorstandschef Ulrich Gehrmann gehen. Vorige Woche kündigte Kontron an, dass Finanzvorstand Jürgen Kaiser-Gerwens im Juni die Firma verlasse.Kontron steckt in einer Ertragskrise. Gehrmann führte den Margenverfall vor allem auf externe Ursachen wie die eingetrübte Konjunktur und Auftragsverschiebungen wichtiger Kunden zurück. Schwirz soll Kontron nun wieder auf Kurs bringen.