Konzentration im Markt für Kreuzfahrtschiffe

Fincantieri auf dem Weg zu 60 Prozent Marktanteil

Konzentration im Markt für Kreuzfahrtschiffe

ds Frankfurt – Im Markt für den Bau von Kreuzfahrtschiffen kommt die Konzentration voran. Der geplante Kauf des Schiffbauers STX France durch Italiens Fincantieri erhielt am Dienstag die für den Deal in Südkorea benötige Billigung als bevorzugter Bieter durch ein Gericht.Nach Übernahme von STX France würden die Italiener laut Kepler Cheuvreux ihren Marktanteil im Kreuzfahrtschiffbau von rund 40 bis 45 % auf rund 60 % steigern und damit das Segment weitgehend beherrschen. STX France hat im vergangenen Jahr das größte jemals gebaute Passagierschiff fertiggestellt, die “Harmony of the Seas”. Yachten und FlugzeugträgerSTX France gehört zum südkoreanischen Konglomerat STX mit Sitz in Jinhae. STX Offshore & Shipbuilding war im Mai 2016 in die Pleite gerutscht. Die französische Einheit, die auf Kreuzfahrtschiffe spezialisiert ist, gilt indes als profitabel. Italiens traditionsreiche, 230 Jahre alte Fincantieri stellt neben Kreuzfahrtschiffen auch Luxusyachten sowie Flugzeugträger für das Militär her. Im Jahr 2015 kam das Unternehmen auf rund 4,2 Mrd. Euro Umsatz. Fincantieri war früher im Staatsbesitz und debütierte an der Mailänder Börse im Jahr 2014. Die Kreuzfahrtindustrie boomt seit langem und hat sich zuletzt trotz Gegenwind in der allgemeinen Tourismusindustrie als relativ robust erwiesen. Frankreich redet mitFincantieri hat den Gebotspreis für STX France bislang noch nicht genannt. Analysten des Bankhauses Banca IMI schätzten ihn auf unter 100 Mill. Euro. Frankreich ist noch mit einem Minderheitsanteil von 33 % an STX France beteiligt. Die französische Regierung hatte im Oktober erklärt, keinen Mehrheitsanteil bei STX France anzustreben, sondern ihren Minderheitsanteil behalten zu wollen. Zudem hatten die Franzosen bekundet, dass sie davon ausgehen, bei einem Eigentümerwechsel mitzureden.