Das Münchner Textilkaufhausunternehmen Ludwig Beck hält trotz der Filialschließungen bei der Kette Galeria Karstadt Kaufhof am Hauptvertriebsgeschäft Warenhaus fest. „Wir glauben weiterhin an ein gutes Zusammenspiel zwischen stationärem Handel und Onlinegeschäft“, sagte Finanzvorstand Jens Schott, der auch für IT und Logistik zuständig ist, in der Online-Bilanzpressekonferenz. Vorstand Christian Greiner, der auch Personal und Einkauf verantwortet, detaillierte, das Gros des Umsatzes werde unverändert im Kaufhaus erwirtschaftet. Der Online-Erlös liege in einstelliger Millionenhöhe.

Im laufenden Jahr will Ludwig Beck den Bruttowarenumsatz von 83,8 Mill. Euro auf 88 Mill. bis 92 Mill. Euro steigern. Der Umsatz steige nicht so sprunghaft an, wie der eine oder andere dies sehen wolle, sagte Schott unter Verweis auf jene gut 95 Mill. Euro, die in den Jahren 2018 und 2019 vor der Pandemie erwirtschaftet worden waren: „Aber wir sind auf einem guten Weg.“ Greiner verwies auf die Investitionen. Beispielsweise habe man eine Trachtenabteilung im März 2022 aufgemacht, tatsächlich habe dann das Oktoberfest stattgefunden: „Wir hatten den richtigen Riecher.“ Es sei das erfolgreichste Trachtenjahr in der Ludwig-Beck-Geschichte gewesen.

Schott kündigte an, man erwarte im Jahr 2023 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 4 bis 5 Mill. Euro. Im vergangenen Jahre hatte Ludwig Beck 4,9 Mill. Euro erwirtschaftet. Damit sinkt voraussichtlich die relative Profitabilität. Grund sei die Inflation, sagte Schott. In allen Bereichen gingen die Kosten um 10 bis 15% nach oben. Man dürfe auch bei den Personalkosten nicht sparen, sonst liefen die Fachkräfte davon.

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz von 66 Mill. Euro auf 83,8 Mill. Euro. Das Ebitda sank von 13,0 auf 11,3 Mill. Euro. Im Vorjahr habe es positive Sonderfaktoren in Höhe von 8,7 Mill. Euro gegeben, hieß es.