CEO-Survey

Konzernchefs strahlen Zuversicht aus

Firmenlenker großer Unternehmen schauen global trotz Coronakrise mit Optimismus in die Zukunft, zeigt eine Analyse der Beratungsgesellschaft KPMG.

Konzernchefs strahlen Zuversicht aus

swa Frankfurt

 Die Coronakrise stellt Manager weltweit vor eine Geduldsprobe. In einer Studie der KPMG hat fast die Hälfte der globalen CEOs geäußert, sie rechneten mit Blick auf die Pandemie erst im kommenden Jahr mit einer Rückkehr zur Normalität. Jeder Dritte erwartet diese noch 2021. Gut ein Fünftel der Manager geht davon aus, dass sich ihre Geschäfte und Abläufe durch die globale Pandemie für immer verändert haben. Gleichzeitig wird Zuversicht demonstriert –  nahezu auf Vorkrisenniveau. 88% der deutschen Vorstandschefs zeigen sich davon überzeugt, dass das eigene Unternehmen in den kommenden drei Jahren wachsen wird. Das geht aus dem „CEO Outlook Pulse Survey“ von KPMG hervor. In der Studie hat die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft jüngst im Februar und März 500 CEOs der größten Unternehmen aus elf Ländern befragt, darunter 50 aus Deutschland.

Im Zuge der Pandemiebekämpfung zeigen sich die Manager mehrheitlich alarmiert über global unterschiedliche Impfgeschwindigkeiten. „Viele CEOs sind besorgt, dass nicht alle ihre Mitarbeiter Zugang zu einem Covid-19-Impfstoff haben werden, was sich auf bestimmte Märkte und Teile der Unternehmenstätigkeit nachteilig auswirken kann“, sagt Angelika Huber-Straßer, Bereichsvorstand Corporates der KPMG Deutschland. Fast alle Unternehmen wollten ihre Mitarbeiter bitten, sie im Falle einer erfolgten Impfung zu informieren. Ein Viertel der Unternehmen will grenzüberschreitende Geschäftsreisen bis zum Ende der Pandemie einschränken – in Deutschland sogar jedes dritte.“

Mittelfristig werten die Manager Cyberrisiken als größtes Risiko für das Unternehmenswachstum in den kommenden drei Jahren. Hier zeigen die deutschen Firmen größere Befürchtungen als ihre Counterparts in anderen Ländern. Vor der Krise standen Umwelt- und Klimarisiken auf der Risiko-Agenda der Firmenchefs an erster Stelle. Als Erfolgsfaktoren für die Zeit nach der Pandemie nennen die CEOs Digitalisierung und ESG-Themen.

Da überdurchschnittlich viele Frauen in von der Pandemie betroffenen Branchen arbeiten und ihren Arbeitsplatz verloren haben, rücken nach Einschätzung von KPMG Gleichberechtigung und Inklusion insgesamt wieder mehr auf die Agenda. Die Dringlichkeit des Themas zeige die Tatsache, dass 92% der befragten CEOs davon ausgehen, dass Unternehmen zukünftig weit mehr an ihrer Diversity-Performance gemessen werden als bisher.

Mit zunehmender Stabilisierung der Lage dürfte die M&A-Aktivität zunehmen. Deutsche Unternehmen sind laut KPMG im weltweiten Vergleich expansionswilliger: Jeder dritte CEO gibt an, dass sein Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre Übernahmen anstrebt, die einen signifikanten Einfluss auf das eigene Geschäft haben. Als häufigstes Motiv für eine Übernahme nennen die Befragten den Zugang zu neuen digitalen Technologien.