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Köpfe rollen nur bei Fehlentscheidungen

ds - Auf dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie sind fast überall die Aktienkurse zusammengeschnurrt. Werden CEOs wegen schlechter Aktienperformance entlassen? "Wahrscheinlich nicht, wenn man die Vergangenheit betrachtet", schreibt Jo Whitehead,...

Köpfe rollen nur bei Fehlentscheidungen

ds – Auf dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie sind fast überall die Aktienkurse zusammengeschnurrt. Werden CEOs wegen schlechter Aktienperformance entlassen? “Wahrscheinlich nicht, wenn man die Vergangenheit betrachtet”, schreibt Jo Whitehead, Direktor des Ashridge Strategic Management Centre, in einer Veröffentlichung von Exechange (siehe Fußnote oben). “Unsere Analyse deutet darauf hin, dass eine schwache Aktienkursentwicklung nur dann zu einem Rauswurf des CEOs führt, wenn er für Fehlentscheidungen verantwortlich gemacht wird”, schreibt der Wissenschaftler.CEOs von Unternehmen, deren Aktienkurs aus Gründen einknickt, die außerhalb der Kontrolle des Top-Managements liegen, könnten ihren Posten meist halten, und zwar mit intaktem Ruf. Der britische Forscher verweist darauf, dass die CEOs der Versorger RWE und Eon beide im Amt blieben trotz starker Aktienkurseinbrüche, die auf Faktoren außerhalb ihrer Kontrolle zurückgingen – etwa die Forcierung der deutschen Regierung von Sonnen- und Windenergie sowie die erzwungene Schließung hochprofitabler Atomkraftwerke nach der Fukushima-Katastrophe.Unterdessen habe Royal-Mail-Chef Rico Back überstürzt gehen müssen, nachdem Bedenken über seine Strategie laut wurden und der Aktienkurs stetig verfiel. “Köpfe rollen nur, wenn ein Abschwung eine Schwachstelle aufdeckt, die auf Entscheidungen auf höchster Ebene zurückgeführt werden kann”, schlussfolgert Whitehead.