Korea verhängt Rekordstrafe gegen Qualcomm
scd Frankfurt – Die südkoreanischen Wettbewerbshüter haben Qualcomm eine Rekordstrafe von umgerechnet 853 Mill. Dollar wegen unlauterer Lizenzverträge aufgebrummt. Nach dreijähriger Untersuchung kam Südkoreas FTC zu dem Schluss, dass der US-Chiphersteller den Wettbewerb in der Branche behindert und Mobiltelefonhersteller zu überhöhten Zahlungen genötigt habe. Qualcomm bestreitet die Vorwürfe und wehrt sich gegen die Strafe. Wegen vergleichbarer Vorwürfe aus China hatte das Unternehmen 2015 noch 975 Mill. Dollar gezahlt. Beide Länder haben unlängst ihr Lizenzrecht geändert, um den Zugang zu wichtigen Patenten zu erleichtern – zum Nachteil amerikanischer Technologiefirmen wie Qualcomm oder Microsoft, die ein Gros ihrer Gewinne im Lizenzgeschäft erzielen. Qualcomm argumentiert, dass Lizenzverträge seit Jahrzehnten in dieser Form akzeptiert seien. Allerdings sinkt deren Akzeptanz weltweit rapide. Auch die EU-Kommission hat im Juli 2015 zwei Verfahren wegen möglicher Kartellrechtsverstöße gegen Qualcomm eröffnet.—– Bericht Seite 7