Eigentlich ist die Meldung eine Sache für den Papierkorb. Da verklagt der Ölmulti Pemex den Konzern Siemens und dessen Partner vor einem nordamerikanischen Gericht. Zwar geht es um mindestens 500 Mill. Euro, sicherlich kein Pappenstiel. Aber im Kern ist es nur einer der üblichen Schachzüge vor Gericht: Da wollen die Auftraggeber (Siemens und Partner) von dem Kunden (Pemex) die Mehrkosten eines Auftrags (Modernisierung einer Öl-Raffinerie) bezahlt haben (530 Mill. Dollar). Der Kunde denkt nach und fordert mal eben eine ähnliche Summe. Trotzdem ist der Fall interessant. Denn Pemex begründet die Forderung mit einem altbekannten Fall einer Schmiergeldzahlung über angeblich 2,6 Mill. Euro. Aufgrund einer Ermittlung der Börsenaufsicht SEC habe man eigene Untersuchungen angestellt und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Vertrag mit Siemens & Co. ohne die Korruption wohl gar nicht fortgeführt worden wäre. Sollten die US-Gerichte derartige Argumentationen akzeptieren, dürften sich demnächst weitere Kunden zu Klagen ermutigt fühlen. mic