Veranstaltungsbranche trotzt der Wirtschaftskrise

Kostendruck im Kerngeschäft dämpft CTS Eventim

CTS Eventim hat die Anleger enttäuscht. Aufgrund von Mehrkosten im Bereich Live-Entertainment verdiente der Konzertveranstalter und Ticketverkäufer im dritten Quartal weniger Geld. Die Aktie büßte über 10% ein.

Kostendruck im Kerngeschäft dämpft CTS Eventim

Kostendruck im Kerngeschäft dämpft CTS Eventim

Operative Marge bricht im dritten Quartal ein

sck München

Auf dem Weg zu neuen Jahresbestwerten bei Umsatz und Ergebnis hat der Konzernveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim einen Rückschlag verzeichnet. Zur Vorlage des Zwischenberichts per 30. September räumte das erfolgsverwöhnte MDax-Mitglied ein, dass im dritten Quartal im Bereich Live-Entertainment „nach wie vor ein hoher Kostendruck bei den Veranstaltern“ herrsche. Zudem belasteten das Unternehmen Zusatzaufwendungen für die Integration von Zukäufen. CTS Eventim erwähnte in diesem Zusammenhang den Erwerb der Marke See Tickets vom französischen Medienkonzern Vivendi. Diese Transaktion gab CTS Eventim im April dieses Jahres bekannt.

Im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt steigerte das größte Geschäftsfeld seinen Umsatz um 11% auf 628 Mill. Euro. Nach neun Monaten betrug der Erlöszuwachs 14% auf 1,5 Mrd. Euro. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite in Bezug auf das angepasste Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda adjusted) brach im Sommerquartal um nahezu ein Drittel auf 5,8% ein. Das (angepasste) Ebitda ging um ein Viertel auf 36,5 Mill. Euro in den Keller.

Nach neun Monaten erwirtschaftete das Segment Live-Entertainment operativ 82 Mill. Euro (minus 3%). Die Marge ging um 0,9 Punkte auf 5,5% zurück.

Bereich Ticketing profitabler

Währenddessen arbeitet der kleinere Bereich Ticketing viel profitabler. Das liegt vor allem daran, dass im Online-Verkauf von Eintrittskarten für Veranstaltungen jedweder Art dank ausgeklügelter IT-Programme CTS Eventim deutlich mehr Skaleneffekte realisieren kann. Nach neun Monaten erzielte die Sparte einen Umsatz von 565 Mill. Euro (plus 23%). Das um 18% auf 241 Mill. Euro gesteigerte Bereichsergebnis entsprach einer operativen Marge von 42,6% (minus 1,7 Punkte).

Der Dämpfer im Kernbereich sorgte dafür, dass sich die Marge in Bezug auf das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nach neun Monaten um 3,2 Punkte auf 12,2% abschwächte. Das entsprach einem um 8% auf 248 Mill. Euro zurückgegangenen Konzern-Ebit. Nach Steuern blieben für die Anteilseigner 181 Mill. Euro als Überschuss in der Erfolgsrechnung hängen. Das sind 11% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Aktie verliert über 10 Prozent

Die Anleger reagierten auf den Gewinnrückgang vergrätzt. Die Aktie von CTS Eventim ging zeitweise um 10,2% auf 80,55 Euro in den Keller. Das Unternehmen bringt am Markt derzeit 7,7 Mrd. Euro auf die Waage.

Trotz des Rückschlags hält Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg an seiner im Sommer erhöhten Prognose für 2024 fest. Er rechnet mit einem „deutlich“ erhöhten angepassten Ebitda. Dazu müsste der Konzern im laufenden Schlussquartal konstant stabil bleiben. Nach neun Monaten steigerte CTS Eventim diese Kennziffer um 12% auf 323 Mill. Euro.

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