ge Berlin – Sechs Monate nach Einführung einer Bezahlschranke hat die Digitalausgabe von Deutschlands größtem Boulevardblatt “Bild” knapp 152 500 zahlende Abonnenten gewonnen. Dies sei “extrem ermutigend”, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner auf dem Kapitalmarkttag seines Hauses – auch wenn die (beständig sinkende) Druckauflage von “Bild” und “BZ” zuletzt bei noch 2,6 Millionen lag. Anders als erwartet bucht nur rund ein Drittel der Online- oder Mobile-Käufer die Bundesliga-Zusammenfassung hinzu, die monatlich zusätzlich 2,99 Euro kostet. Axel Springer hatte ursprünglich erwartet, vor allem die für einen Millionenbetrag erworbenen Übertragungsrechte würden den Digitalabsatz pushen.Nach Angaben von “Bild.de”-Geschäftsführerin Donata Hopfen ordert die Mehrzahl der Online-Abonnenten die günstigste Abo-Variante zum Monatspreis von 4,99 Euro. Die Digitalausgabe der “Welt” – die mit einem anderen Bezahlmodell arbeitet – hatte nach einem halben Jahr etwa 47 000 Abonnenten gewonnen. Hier soll der vor wenigen Tagen vereinbarte Kauf des Nachrichtensenders N24 Bewegtbilder beisteuern, um die Online-Version interessanter zu gestalten – und mehr Kostenlos-Nutzer zum Kauf zu motivieren. “Ein digitales Medienunternehmen benötigt einen Zugang zu Videoinhalten”, sagte Döpfner. Der Springer-Chef zeigte sich zufrieden: “Mich freut am meisten, dass es die Bereitschaft gibt, trotz der scharfen Gratiskonkurrenz für Online-Inhalte zu zahlen”, sagte Döpfner – der seit Monaten auf Nachahmer hierzulande bei anderen Verlagen wartet – weiter. Springer zu 40 Prozent digitalUm das wachsende Gewicht der digitalen Aktivitäten – die heute schon rund 40 % zum Umsatz und Ergebnis beisteuern – besser dokumentieren zu können, wollen die Berliner ihre Segmentberichterstattung ändern. Gab es bislang die vier Bereiche Zeitungen und Zeitschriften national, Print international und Digital, soll künftig die Unterscheidung gelten: Bezahlangebote für zahlende Leser, Rubriken wie Immonet.de und Vermarktungsangebote, die Anzeigenkunden refinanzieren.