Kostensenkungen stehen für Uniper an erster Stelle
ahe Düsseldorf – Die vor der Abspaltung vom Eon-Konzern stehende Kraftwerksgesellschaft Uniper hat für die kommenden zwei bis drei Jahre umfassende Umstrukturierungen und Kostensenkungen in Aussicht gestellt. “Wir wollen und können nicht bloß auf eine Erholung der Märkte hoffen, sondern müssen aktiv gegensteuern”, betonte Finanzvorstand Christopher Delbrück bei der Vorstellung der Equity Story des Konzerns. Alle Maßnahmen sollten schnell greifen und bis 2018 ergebniswirksam abgeschlossen sein. “Heilige Kühe wird es dabei nicht geben.” Konkrete Sparziele nannte Delbrück nicht, bestätigte lediglich, dass neben den Investitionen auch die Personalkosten weiter gesenkt werden müssten. “Uniper soll schlank aufgestellt sein, so dass wir auch in einem weiter schwierigen Umfeld handlungsfähig bleiben.”Auch das aktuelle Portfolio soll mittelfristig nicht auf dem heutigen Stand bleiben. Geplant ist der Verkauf von Assets im Wert von mindestens 2 Mrd. Euro. Aber auch hier ließ sich Delbrück nicht in die Karten schauen: Es gebe verschiedene Optionen, sagte er lediglich. Für Uniper sollen die Desinvestitionen allerdings auch zum Schuldenabbau beitragen. Der Stromerzeuger ist am 1. Januar mit einer ökonomischen Nettoverschuldung von 4,7 Mrd. Euro an den Start gegangen. Bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ergab sich damit ein Verschuldungsgrad von 2,7. Als Ziel hat Uniper nun eine deutliche Senkung auf unter 2,0 ausgerufen, die mit einer Leverage Ratio von unter 1,0x einhergeht. Dividende versprochenDelbrück verwies darauf, dass Uniper ein “komfortables Rating im Investment-Grade-Bereich” anstrebt. Die bisher über Eon bezogene Fremdfinanzierung soll im Zuge des Spin-off kurzfristig abgelöst werden.Zu den Finanzzielen gehört zudem ein positiver Freier Cash-flow nach Dividendenzahlung. Der Cash-flow ist auch für künftige Investoren eine wichtige Richtgröße. Uniper will ab 2017 auch die Dividende am freien Cash-flow des operativen Geschäfts orientieren. Das Düsseldorfer Unternehmen hat damit auch eine andere Steuergröße als sein Mutterkonzern Eon.Die Aktionäre sollen auch für 2016 schon eine Dividende erhalten. Die in Aussicht gestellte feste Summe von rund 200 Mill. Euro bedeutet umgerechnet eine Ausschüttung von 0,55 Euro je Aktie.Der Uniper-Vorstandsvorsitzende Klaus Schäfer, der darauf verzichtete, eine konkrete Ergebnisprognose für das laufende Jahr zu geben, äußerte auf dem Kapitalmarkttag in London die Erwartung, dass sich die konventionellen Energiemärkte nach jahrelangem Rückgang vor allem auch des Strompreises mittelfristig wieder beleben werden. Das dezentrale und erneuerbare Energiegeschäft könne nur funktionieren, wenn die darunter liegenden zentralen Strukturen – die dann Uniper anbieten könne – auch intakt seien, sagte Schäfer. “Und diese werden noch viele Jahre und Jahrzehnte benötigt.” In den Uniper-Kernmärkten werde die konventionelle Stromerzeugung in den nächsten zehn Jahren noch rund zwei Drittel des Strommixes ausmachen. Kein ErgebnisausblickZum Portfolio von Uniper gehören neben der konventionellen Stromerzeugung auch der Energiehandel, die Kraftwerkssparte in Russland sowie das verbliebene Brasilien-Geschäft, das in den letzten Jahren schon weitgehend abgeschrieben wurde. In allen drei Segmenten sieht Schäfer in Zukunft noch gute Marktchancen – auch wenn jetzt erst einmal neue Sparrunden und Umstrukturierungen auf dem Plan stehen. Nichts sei dabei ausgeschlossen, sagt Vorstandschef Schäfer.