Kostspieliger Osram-Deal
Osram hat das Rennen um die Gunst der Investoren eröffnet. Auf fast 500 Seiten können sich die heutigen Siemens-Aktionäre, denen das Osram-Papier per Abspaltung Anfang Juli ins Depot gelegt wird, über Risiken und Chancen informieren. Auf seiner Roadshow wird das Management vor allem um neue Großinvestoren werben müssen. Denn der Ausstieg etablierter Siemens-Anteilseigner ist unvermeidlich. Es erscheint vor diesem Hintergrund wenig hilfreich, dass Siemens keine Haltefrist für sein Osram-Paket eingegangen ist. Sicherlich werden die Münchner nicht umgehend aussteigen. Dennoch wäre ein Signal an den Osram-Streubesitz angemessen gewesen, eine gewisse Zeit an Bord zu bleiben. Insgesamt hat Siemens beim langatmigen Osram-Ausstieg – erst IPO verpasst, dann Abspaltung – kein glückliches Händchen bewiesen. Das Hin und Her schlägt sich in den Abspaltungs- und Börsenzulassungskosten nieder. Infineon hatte die Emissionskosten einst auf 36 Mill. Euro beziffert. Siemens muss nun für Osram 141 Mill. Euro springen lassen. Das tut weh.mic