Krise trifft US-Automarkt hart

Absatzschwund bereits im ersten Quartal - Zulassungseinbruch im März

Krise trifft US-Automarkt hart

scd Frankfurt – Die sich rasant ausbreitende Coronavirus-Pandemie und die Maßnahmen dagegen haben in den USA erst in den letzten Wochen des ersten Quartals eine wesentliche Rolle gespielt. Der Autoabsatz in den ersten drei Monaten ist dennoch bei den meisten Autobauern kräftig eingebrochen. Volkswagen meldete für die Dreimonatsperiode einen 13-prozentigen Absatzrückgang auf 75 075 Fahrzeuge. Dabei hatten die Verkäufe in Januar und Februar noch kräftig zugelegt, ehe im März ein 42-prozentiger Absatzeinbruch folgte. Audi, die Oberklassemarke des Konzerns, setzte im Quartal 14 % weniger Autos ab, der Sportwagenbauer Porsche verzeichnete einen Rückgang um ein Fünftel. Bei BMW betrug das Minus gut 15 %, bei der Tochter Mini sogar rund 35 %.Die US-Autobauer waren im ersten Quartal etwas weniger stark betroffen, da ihr Absatz weniger stark auf die wohlhabenderen Küstenstaaten wie New York und Kalifornien konzentriert ist. Diese hatten zuerst begonnen, schärfere Ausgangssperren zu verhängen und nichtessenzielle Geschäfte zu schließen. So verkaufte Fiat Chrysler etwa 3 % mehr Pick-up-Trucks der Marke Ram als im ersten Quartal 2019. Allerdings schrumpfte der Absatz der Marke Jeep um 14 % und der der Marke Dodge sogar um 20 %.Bei General Motors traf es die Premium-Marken ebenfalls am stärksten. Der Absatz von Buick stürzte um knapp 35 % ab, Cadillac verkaufte 16 % weniger Autos. Aber auch Chevrolet (- 4 %) und GMC (- 6 %) berichteten rückläufige Verkaufszahlen.Bei Toyota sackten die Verkäufe konzernweit um knapp 9 % ab. Im März betrug das Minus 37 %. Damit lief es für Toyota aber noch besser als für die anderen großen japanischen Autohersteller. Honda berichtete etwa einen 19-prozentigen Zulassungsabsturz, wobei sich die Käufe im März sogar nahezu halbiert haben (- 48 %). Noch schlechter lief es für Nissan, deren Quartalsabsatz um mehr als ein Viertel zurückging.Edmunds-Analystin Jessica Caldwell erklärte dem “Wall Street Journal”, die extrem schwachen März-Zahlen seien ein Vorgeschmack auf das, was nun kommen werde. Der April werde noch mal ein sehr schwieriger Monat, in dem kaum ein Hersteller viel ausrichten könne. Derzeit ruhen die Bänder in vielen US-Werken – so auch bei VW, BMW und Daimler. Auch viele Händler haben ihre Tore geschlossen, und derzeit werden die Beschränkungen in den USA eher noch ausgeweitet.