"Krisenverstärker" Goodwill
swa Frankfurt – Der Analystenverband DVFA befürchtet Dominoeffekte aus Goodwill-Abschreibungen im Zuge der Coronakrise. Unternehmen, die nach IFRS bilanzieren, werden 2020 verstärkt außerplanmäßig Firmenwerte wertberichtigen müssen, warnt die DVFA in einer Stellungnahme zu internationalen Bilanzierungsregeln. “Wieder einmal zeigen die internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), dass sie im Falle von Krisen als Krisenverstärker wirken”, so das Fazit der Analysten. Die DVFA setzt sich deshalb für eine planmäßige Abschreibung von Goodwill ein. Der internationale Bilanzstandardsetzer IASB hatte im März ein Diskussionspapier zur Verbesserung der Angaben zu Unternehmenszusammenschlüssen veröffentlicht. Investoren sollen mehr Informationen erhalten, um den Erfolg von M&A-Transaktionen beurteilen zu können. Im IASB gehen die Meinungen über die Zweckmäßigkeit der 2004 abgeschafften planmäßigen Goodwillabschreibungen auseinander. Eine Rückkehr kommt laut IASB nur in Frage, wenn Stakeholder neue überzeugende Argumente lieferten. Die Kommentierungsfrist läuft bis 15. September.