Im Gespräch: Christoph Klenk

Krones blickt voller Zuversicht auf 2024

Der Maschinenbauer Krones ist mit Blick auf das kommende Jahr optimistisch: Vorstandschef Christoph Klenk dirigiert ein prall gefülltes Auftragsbuch.

Krones blickt voller Zuversicht auf 2024

Krones blickt voller Zuversicht auf 2024

Der Vorstandschef erwartet Wachstum in der Größenordnung des laufenden Jahres

mic München

Krones ist trotz aller Krisen für das eigene Geschäft im Jahr 2024 sehr zuversichtlich. „Wir sind optimistisch, denn wir haben einen sehr hohen Auftragsbestand“, sagte Vorstandsvorsitzender Christoph Klenk im Gespräch mit der Börsen-Zeitung anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen: „Im Jahr 2024 rechne ich mit einem Wachstum in der Größenordnung des laufenden Jahres.“ Zudem werde sich die Ergebnismarge im nächsten Jahr verbessern. „Für den Auftragseingang sind wir auch für das Jahr 2024 optimistisch“, fügte Klenk hinzu. „Wir sehen nach wie vor keinen Einbruch.“

Der Hersteller von Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagen erwartet in der laufenden Periode ein Erlösplus von maximal 13%. Zudem wird eine operative Marge (Ebitda) von 9 bis 10% prognostiziert. Im dritten Quartal stieg der Erlös um 10% auf 1,2 Mrd. Euro. Auch aufgrund von Preiserhöhungen kletterte der Gewinn stark überproportional um 20,4% auf 54,3 Mill. Euro. Die operative Marge stieg im dritten Quartal um 0,5 Prozentpunkte auf 9,5%.

Cash fließt ab

Der bereinigte freie Cashflow (ohne M&A-Aktivitäten) allerdings konnte sich auch im dritten Quartal nicht erholen. Er sank in den ersten neun Monaten um 298 Mill. Euro auf −166 Mill. Euro. „Wir gehen davon aus, dass wir im vierten Quartal einen positiven Cashflow haben“, sagte Finanzvorständin Uta Anders. Trotzdem werde Krones das Gesamtjahr deutlich negativ abschließen. Sie erwarte, dass der freie Cashflow 2024 wieder auf einem normalen Niveau deutlich positiv sein werde.

Der Auftragsbestand, der in den ersten neun Monaten um 19% auf 4,1 Mrd. Euro gewachsen sei, sichere die Produktion im Anlagengeschäft schon für 2024 und für die Hälfte des Jahres 2025, sagte Klenk: „Wir haben zwei Jahre Visibilität.“

Der Auftragseingang im dritten Quartal habe über dem Niveau des zweiten Quartals gelegen, strich der Vorstandsvorsitzende heraus. Mit einem Niveau von 1,2 bis 1,3 Mrd. Euro rechne er ebenfalls im vierten, eigentlich saisonal schwächeren Quartal: „Auch für das nächste Jahr gibt es so gut wie keine Stornierungen.“

Weniger Arbeitstage Ende 2023

Dies sei bemerkenswert angesichts der Krisen auf der ganzen Welt. Offenbar hätten die Akteure gelernt, Ruhe zu bewahren. Krones sei in jeder Region auf der Welt präsent, daher bekomme der Vorstand auch lokales Feedback über das Leid vor Ort: „Diese persönlichen Eindrücke machen mich schon betroffen.“

Krones erhöhte die Umsatzprognose 2023 trotz eines Erlösanstiegs von 14,5% auf 3,5 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten nicht erneut. Zum Erreichen des oberen Endes der Bandbreite von 11 bis 13% ist im vierten Quartal ein Umsatzplus von nur 9% erforderlich – trotz des hohen Auftragsbestands also eine geringere Dynamik als in den ersten neun Monaten.

Elektrokomponenten wieder verfügbar

„Das liegt an einer Woche weniger Leistung“, erklärte Klenk unter Verweis auf die geringere Zahl von Arbeitstagen im vierten Quartal 2023. Zudem seien die Beschäftigten aufgrund der fehlenden Komponenten im Jahresverlauf sehr gefordert gewesen, so dass Urlaub aufgelaufen sei. Die Zahl der Beschäftigten stieg in den ersten neun Monaten des Jahres um 1.094 auf 18.258 per Ende September. Die Situation auf den Beschaffungsmärkten insbesondere für Elektrokomponenten entspanne sich, sagte Klenk.

Die Krones-Aktie stieg um 7% auf gut 98 Euro, notiert aber unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Klenk erklärt dies damit, dass die Investitionsgüterindustrie im Moment kritisch bewertet werde. Man hoffe, sich mit dem dritten Quartal von der Masse abzuheben, weil Krones einen so positiven Ausblick habe: „Aus unserer Sicht hat der Aktienkurs viel Potenzial.“

Im Gespräch: Christoph Klenk

Krones-Vorstandsvorsitzender Christoph Klenk dirigiert ein prall gefülltes Auftragsbuch.

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