Krones verschärft Sparprogramm
jh München – Krones erhöht die Anstrengungen, die Kosten zu senken. Die bisher angestoßenen Schritte reichten nicht aus, um die mittelfristig angestrebten Ergebnisziele zu erreichen, heißt es im Zwischenbericht des Herstellers von Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagen in Neutraubling bei Regensburg. “Daher wird es strukturelle Anpassungen geben.” Es lasse sich nicht vermeiden, dass bis Ende nächsten Jahres bis zu 600 Arbeitsplätze wegfielen, ergänzte eine Unternehmenssprecherin. Davon entfielen 400 einschließlich 100 Zeitarbeitskräften auf die deutschen Standorte. Zudem will das Unternehmen mit 17 400 Mitarbeitern die Investitionen in den nächsten ein bis zwei Jahren “deutlich kürzen”. Akquisitionen würden zurückgestellt.Dennoch legte der Aktienkurs von Krones am Mittwoch im Xetra-Handel um 5,5 % auf 59,65 Euro zu. Das ist der höchste Stand seit Juli dieses Jahres, bevor der Vorstand das Ziel für die Umsatzrendite in diesem Jahr auf 3 % vor Steuern halbiert hat. Dass er dieses nun bestätigte, beruhigte die Aktionäre nach Ansicht der Schweizer Bank UBS. Die Kosten der Restrukturierung enthält das Margenziel allerdings nicht.Für den Umsatz rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Plus von 3 % in diesem Jahr. In den ersten neun Monaten sind es 7,3 % mehr (siehe Tabelle). Im dritten Quartal stieg der Erlös um knapp 11 % auf 1 Mrd. Euro. Das Unternehmen begründet dies vor allem mit dem starken Neumaschinengeschäft – besonders im September.Auch mit den Ertragszahlen schnitt Krones nach Einschätzung des Bankhauses Lampe besser ab als erwartet. Nach einem desaströsen Ergebnis im Vorquartal stabilisiere sich die Situation, schreibt die Baader Bank. Für die Monate April bis Juni hatte Krones einen Verlust vor Steuern von 3,6 Mill. Euro ausgewiesen – das erste Quartalsdefizit seit 2012. Im dritten Abschnitt wurde wieder ein Gewinn erzielt: 13,5 (i.V. 26,7) Mill. Euro vor Steuern.Das Programm zur Kostensenkung spiegele sich aber noch nicht in der Ertragskraft wider, berichtet der Vorstandsvorsitzende Christoph Klenk. Gründe dafür seien in erster Linie höhere Material- und Personalkosten, ein ungünstiger Produktmix und eine schwächere Nachfrage nach Maschinen und Anlagen der Kunststofftechnik. In diesem Segment seien die Produktionskapazitäten im Wesentlichen im zweiten Quartal schlecht ausgelastet gewesen. Zudem sei der Umsatz des ertragsstarken Servicegeschäfts in den ersten neun Monaten geringer als geplant gewesen.Die Aktienanalysten von UBS erwarten für 2020 wenig Wachstum bei Krones. Das signalisiere der Auftragseingang. In den ersten neun Monaten nahmen die Bestellungen nur noch leicht zu, im dritten Quartal gingen sie sogar etwas zurück. Der Auftragsbestand lag Ende September mit 1,33 Mrd. Euro fast 11 % unter dem ein Jahr zuvor erreichten Wert. Nach Ansicht des Vorstands ist der Markt aber relativ stabil.