Im CFO-InterviewChristian Meyer, K+S

K+S baut Marktanteil in Europa auf 60 Prozent aus

Im Interview der Börsen-Zeitung äußert sich Christian Meyer, CFO von K+S, zur Kursschwäche des MDax-Wertes, zu den zwei großen Investitionsprojekten und dem abgelaufenen dritten Quartal, in das der Düngemittel- und Salzproduzent seine Wartungsarbeiten legt, wodurch das Quartal in der Regel das schwächste im Jahr sei. Zudem deutet Meyer eine niedrige Dividende für 2024 an.

K+S baut Marktanteil in Europa auf 60 Prozent aus

K+S baut Marktanteil
in Europa auf 60 Prozent aus

Finanzchef führt schwache Kursperformance auf niedrigen Kalipreis zurück

md Kassel

CFO-Interview Seite 8

Die Aktie von K+S macht Anlegern schon lange keine Freude mehr. Seit dem Hoch Mitte 2022 bei 35 Euro ist der Kurs um fast 70% auf derzeit rund 11 Euro gefallen; das ist nur 1 Euro über dem Dreieinhalbjahrestief. Im Interview der Börsen-Zeitung gibt sich Finanzvorstand Christian Meyer dennoch entspannt: „Unsere Investoren wissen, dass sie in ein zyklisches Geschäft investiert haben.“ Für die Kursschwäche hat er eine einfache Erklärung: „Unser Geschäft ist sehr stark vom Kalipreis abhängig, und letztlich orientiert sich auch der Aktienkurs an dessen Entwicklung.“

Der in Kassel ansässige Düngemittel- und Salzproduzent geht für 2024 von einem operativen Ergebnis (Ebitda) zwischen 530 und 620 (i.V. 712) Mill. Euro aus. Der bereinigte freie Cashflow soll „mindestens ausgeglichen“ sein nach 311 Mill. Euro im Vorjahr. „Dass angesichts dieses Ausblicks die Dividende nicht allzu hoch ausfallen dürfte, ist klar“, sagt Meyer.

Neben dem Ergebnisrückgang infolge des schwachen Kalipreises erklärt Meyer den Schwund des freien Mittelzuflusses mit den Investitionen (Capex) in das kanadische Werk Bethune, wo die Produktionskapazität schrittweise ausgebaut wird, und in das Transformationsprojekt „Werra 2060“. Zwei der drei Standorte des Verbundwerks sollen „fit für die kommenden Jahrzehnte“ gemacht werden. „Wir gehen von einem Investitionsvolumen von insgesamt 600 Mill. Euro über mehrere Jahre aus.“ Durch die Maßnahmen werde die Laufzeit des Werkes mindestens bis 2060 verlängert. „Wir werden so unseren CO2-Fußabdruck um rund 50% reduzieren – aber natürlich auch deutlich wirtschaftlicher werden.“

Mit Blick auf das abgelaufene Kalenderviertel sagt Meyer: „Im dritten Quartal führt K+S die Wartungen in den Werken durch. Dadurch ist dieses Quartal in der Regel für uns das schwächste im Jahr.“ Marktseitig sei die Nachfrage aber weltweit gut. K+S sei „mit einem globalen Marktanteil von 10% einer der kleineren Spieler“, so Meyer. Auf dem europäischen Markt sei der Anteil in den vergangenen Jahren auf fast 60% ausgebaut worden. „Hier kommt uns der Standortvorteil zugute.“

M&A-Deals erteilt Meyer eine Absage. „Wir haben mit „Werra 2060“ und „Ramp-up Bethune“ zwei in Bezug auf die Renditeaussichten vielversprechende Projekte laufen – darauf wollen wir uns konzentrieren. Das ist für uns viel interessanter, als jetzt eine Akquisition zu tätigen.“

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