K+S erwartet hohen Buchgewinn
hek Frankfurt – Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S hat den angekündigten Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts für 3,2 Mrd. Dollar an die US-Holding Stone Canyon Industries unter Dach und Fach gebracht. Die kartellrechtlichen Genehmigungen stehen noch aus. Den Abschluss der Transaktion erwartet das Kasseler Unternehmen im Sommer 2021. Zu diesem Zeitpunkt erfolge die Kaufpreiszahlung in bar, teilt K+S mit. Die Bewertung entspreche dem 12,5-Fachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 257 Mill. Dollar im vergangenen Jahr (vgl. BZ vom 6. Oktober).Der Deal beschert K+S laut einem Unternehmenssprecher einen Buchgewinn im mittleren dreistelligen Mill.-Euro-Bereich. Der Konzern trennt sich von der im Jahr 2009 akquirierten Morton Salt (USA), dem 2006 erworbenen südamerikanischen Salzhersteller SPL und K+S Windsor Salt (Kanada). Das Interesse sei wie erwartet hoch gewesen, heißt es. Deutsche Bank, RBC Capital Markets und die Anwälte von Sullivan & Cromwell haben K+S in der Transaktion unterstützt, während Stone Canyon Industries auf die Dienste von Morgan Stanley und Gibson, Dunn & Crutcher zurückgreift. Der zur Industrieholding Stone Canyon gehörende Salzhersteller Kissner steigt mit dem Deal zur Nummer 2 in den USA hinter Cargill auf.K+S mache einen Riesenschritt beim Abbau der Verschuldung, betont CEO Burkhard Lohr. Mit dem Verkauf werde eine solide Finanzbasis geschaffen. Der Verkaufserlös von umgerechnet 2,7 Mrd. Euro soll komplett in den Schuldenabbau fließen, so dass die Verschuldung stärker sinkt als die bisher erwarteten deutlich mehr als 2 Mrd. Euro. Die Hebung von Synergien und die Senkung von Kosten seien auf gutem Weg, versichert K+S. Ziel sei, auch bei niedrigen Preisen für kaliumhaltigen Standarddünger und witterungsbedingt schwacher Nachfrage nach Auftausalz an allen deutschen Produktionsstandorten einen positiven freien Cash-flow zu erzielen. Zum Ende des ersten Halbjahres 2020 lagen die Nettofinanzverbindlichkeiten bei knapp 3 Mrd. Euro. Das entsprach dem 5,6-Fachen des Ebitda. Das Rating von Standard & Poor’s liegt mit “B” im hochspekulativen Bereich, der Ausblick ist negativ. Wie hoch der Leverage nach dem Verkauf des Salzgeschäfts in Amerika noch sein wird, ist nach Angaben des Konzernsprechers derzeit nicht klar abzuschätzen. Die K+S-Aktie legte am Dienstag nach dem Kurssprung vom Vortag weiter leicht zu.