K+S muss Jahresziele zurücknehmen

Mit 3,7 Prozent Kursverlust schwächster Dax-Wert - Legacy-Projekt im Plan und im Budget

K+S muss Jahresziele zurücknehmen

po Frankfurt – Der Kasseler Salz- und Düngemittelkonzern K+S muss dem Preisverfall bei Düngemitteln Tribut zollen und bei seinen Jahreszielen für 2015 Abstriche machen. Im dritten Quartal verdiente K+S operativ (Ebit I) mit 132 Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau, für die ersten neun Monate kann der Konzern noch von einem Ergebnisanstieg von 23 % auf 628 Mill. Euro berichten (siehe Tabelle). Bei Investoren kamen der Zwischenbericht mit dem gesenkten Ausblick nicht gut an. Mit einem Kursverlust von 3,7 % im Xetra-Handel war die Aktie Tagesverlierer im Dax. Deutlich unter Potash-OfferteMit aktuell 23,78 Euro notiert K+S weit unterhalb des abgelehnten Übernahmeangebots des kanadischen Konkurrenten Potash Corporation of Saskatchewan, der pro Aktie 41 Dollar geboten hatte, Anfang Oktober aber wegen des eingetrübten Marktumfelds seine von Kassel bekämpfte Offerte zurückgezogen hatte. Die Aktionäre sollen für 2015 mit einer höheren Dividende besänftigt werden. Grundsätzlich peilt K+S eine Ausschüttungsquote von 40 bis 50 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Steuern an. Da man für 2015 von einem auf 490 bis 540 (i.V. 367) Mill. Euro deutlich steigenden Gewinn ausgeht, dürfte sich dies in einer entsprechend großzügigeren Ausschüttung bemerkbar machen. Für 2014 hatte es 0,90 Euro je Aktie oder insgesamt 172 Mill. Euro gegeben.”Trotz der derzeitigen Abschwächung im Kalimarkt sind die mittelfristigen Wachstumstrends nach wie vor intakt”, gab sich Finanzchef Burkhard Lohr in einer Videobotschaft zuversichtlich. K+S geht zwar für dieses Jahr davon aus, das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern zu können. Wegen einer geringeren Mengenverfügbarkeit im Kali- und Magnesiumgeschäft und der aktuellen Abschwächung im Markt für Kaliumchlorid nimmt der Konzern aber seine Planung für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 1,06 bis 1,11 Mrd. Euro zurück. Bisher waren in der Spitze 1,14 Mrd. avisiert worden.Beim operativen Ergebnis Ebit I sollen noch 780 bis 830 Mill. Euro nach 641 Mill. Euro im Vorjahr erreicht werden. Hier wurde das obere Ende der Bandbreite von 860 Mill. Euro zurückgenommen. Auch das Umsatzziel wurde nach unten angepasst. Statt 4,35 bis 4,55 Mrd. Euro hält der Vorstand nur noch 4,3 bis 4,5 Mrd. Euro im Gesamtjahr für möglich. Beide Kerngeschäfte würden weiter von einem im Jahresvergleich höheren Durchschnittspreisniveau sowie positiven Währungseffekten profitieren.Planmäßig legt K+S nach eigenen Angaben bei den Investitionen auf rund 1,3 (1,2) Mrd. Euro zu. Als positiv wird herausgestrichen, dass das kanadische Legacy-Kaliprojekt, das für künftiges Wachstum der Düngemittelsparte stehen soll, weiterhin auf gutem Weg sei. K+S geht davon aus, das Werk wie geplant ab Sommer 2016 in Betrieb zu nehmen und dabei das Investitionsbudget von 4,1 Mrd. kan. Dollar einzuhalten. Bisher seien knapp 70 % des Gesamtbudgets verbaut.