K+S prüft offenbar Antrag auf Staatshilfe
Reuters Frankfurt – Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S zieht in der Coronakrise Staatshilfe in Betracht. Das Kasseler Unternehmen prüft einen Darlehensantrag bei der staatlichen KfW, wie die Nachrichtenagentur Reuters von drei mit der Sache vertrauten Personen erfuhr. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, betonte einer der Insider. Operativ habe das Unternehmen keine Liquiditätsprobleme, hieß es. K+S wolle sich zusätzliche Sicherheit verschaffen, falls die Finanzierungsmöglichkeiten über den Kapitalmarkt im Zuge der Coronakrise weiter schwierig bleiben sollten. Ein Sprecher von K+S sagte lediglich, das Unternehmen prüfe stets alle ihm zur Verfügung stehenden Optionen zur Sicherung der Liquidität.K+S ächzt unter einem hohen Schuldenberg: Ende 2019 lagen die Nettofinanzverbindlichkeiten bei 3,1 Mrd. Euro. Dazu trug vor allem die neue Kalimine Bethune in Kanada bei, die mit rund 3 Mrd. Euro die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte ist. Die Ratingagentur Standard & Poor’s benotet die Kreditwürdigkeit von K+S nur noch mit “B+” und damit auf Ramschniveau, denn beim Schuldenabbau kam K+S in den vergangenen Jahren nicht wie erhofft voran. Mitte März hatte K+S deshalb angekündigt, ihr Salzgeschäft in Amerika komplett verkaufen zu wollen.