K+S stellt höhere Dividende in Aussicht
wb Frankfurt – Ein starkes Überseegeschäft und die “gute Voreinlagerung in Europa” der Landwirte mit Kali- und Magnesiumprodukten sowie Buchgewinne treiben das Ergebnis der K+S-Gruppe. Vorstandschef Norbert Steiner rechnet daher für das Gesamtjahr mit einer Steigerung des Überschusses und stellt eine höhere Dividende in Aussicht. Bisher hatte er die Ausschüttung für 2012 stabil halten wollen.Während K+S bei Dünger (Kali- und Magnesiumprodukte) – hier ist der Dax-Konzern die Nummer 4 weltweit – von moderat steigendem Umsatz ausgeht, werden bei Salz spürbar niedrigere Erlöse erwartet. Der Umsatz der Gruppe soll 3,9 Mrd. bis 4,2 Mrd. Euro erreichen. Der Prognose zugrunde liegt ein Kurs von 1,22 Dollar je Euro für die verbleibenden Monate; dies entspricht einem Jahresdurchschnittskurs von 1,26. Das Nettoergebnis aus fortgeführter Geschäftstätigkeit soll der operativen Entwicklung folgen und 2012 zwischen 540 Mill. und 600 Mill. Euro herauskommen.Als Ausschüttungsquote sind 40 bis 50 % vorgesehen. Für 2012 bestünden Chancen für eine höhere Dividende (2011: 1,30 Euro), da sich der Buchgewinn aus der Veräußerung von Nitrogen und der Wegfall belastender Effekte aus dem Verkauf von Compo positiv auswirkten. Der Verkauf des Stickstoff-Geschäfts an die russische Eurochem – K+S-Großaktionär – sorgte nach Angaben auf der Hauptversammlung für einen Buchgewinn von 70 Mill. bis 80 Mill. Euro. 2011 hatte der Konzern beim Verkauf der Blumenerde-Sparte Compo noch einen Buchverlust von 90 Mill. Euro hinnehmen müssen.Der schwache Euro hilft indessen K+S, da Kosten mehrheitlich in der Gemeinschaftswährung anfallen, der Konzern aber rund zwei Fünftel der Erlöse in Dollar fakturiert. Jahrhundertdürre”Die derzeitige Entwicklung der Nachfrage nach Kali- und Magnesiumprodukten in den für uns relevanten Märkten sollte sich in den kommenden Monaten fortsetzen und dazu führen, dass dieser Geschäftsbereich nun sogar ein leicht steigendes operatives Ergebnis ausweisen dürfte”, kommentiert Steiner.Bauern decken sich wegen hoher Agrarpreise mit Düngemitteln ein. Experten sprechen von einer Jahrhundertdürre, es drohe eine weltweite Nahrungskrise. In den USA wird die Mais- und Sojaernte dieses Jahr um bis zu 17 % schwächer ausfallen. Das hohe Preisniveau für Agrarrohstoffe bietet Bauern attraktive Einkommensperspektiven und damit einen Anreiz, ihren Ertrag je Hektar durch höheren Düngemitteleinsatz zu steigern. Nach Produktionskürzungen der nordamerikanischen und russischen Produzenten zu Jahresbeginn seien die Kapazitäten weltweit wieder voll ausgelastet. Nach den im März zu unveränderten Konditionen abgeschlossenen Kalilieferverträgen mit China tendierten die internationalen Preise für Kaliumchlorid fester und lagen im zweiten Quartal spürbar über Vorjahr.Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im zweiten Quartal um 16 % auf 276 Mill. Euro zu. Das aus Vorstandssicht maßgebliche Ebit I kletterte um 21 % auf 220 Mill. Euro. Die berücksichtigten Abschreibungen blieben mit 56 Mill. Euro stabil. Unter Berücksichtigung eines schwächeren Finanzergebnisses aufgrund eines außerplanmäßigen Zinsaufwands für bergbauliche Rückstellungen erreichte das bereinigte Vorsteuerergebnis 196 Mill. Euro, ein Plus von 17 %. Der Umsatz wuchs in den drei Monaten um 21 % auf 996 Mill. Euro, wozu Währungseffekte 5,5 Prozentpunkte beitrugen. Je Aktie wurden damit 74 Cent verdient.Investoren haben den positiven Ausblick nach einer Ad-hoc-Mitteilung (vgl. BZ vom 31. Juli) eskomptiert, die Aktie legte nur leicht zu.