K+S streicht jede zehnte Stelle in der Verwaltung
hek Frankfurt – Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S will 10 % der 2 600 Planstellen in der Verwaltung abbauen. Das hat das Kasseler Unternehmen auf dem Kapitalmarkttag im neuen Kaliwerk Bethune in Kanada angekündigt. Es seien 50 Maßnahmen in der weltweiten Verwaltung definiert worden, die 30 Mill. Euro Kosteneinsparung bringen sollen. Bei dem Stellenabbau setzt K+S laut einem Konzernsprecher auf Fluktuation und altersbedingte Abgänge, betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen.Darüber hinaus verhängt K+S einen Einstellungsstopp für vakante Stellen in der weltweiten Verwaltung, der bis Jahresende gilt. Das soll helfen, das angekündigte 2018er Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 660 bis 740 Mill. Euro zu erreichen. “Wir treten in den nächsten Monaten verstärkt auf die Kostenbremse”, kündigte Vorstandschef Burkhard Lohr an. Das Gewinnziel lässt die wetterbedingten Produktionsausfälle am Werk Werra außen vor. Diese belasten nach Angaben von Ende August mit bis zu 1,5 Mill. Euro pro Tag (vgl. BZ vom 28. August).Der Konzern bestätigt das Ziel, ab Ende 2020 Synergien von mehr als 150 Mill. Euro pro Jahr zu erzielen. Dazu soll die Produktion über 50 Mill. Euro beisteuern. Jeweils zweistellige Millionenbeiträge erwartet der Konzern aus den Bereichen Einkauf, Logistik/Supply Chain sowie Marketing und Vertrieb. Bei der Implementierung der Strategie “Shaping 2030” kommt K+S laut Lohr gut voran: “Wir haben nun das Feinkonzept der neuen Organisation erarbeitet.” Der MDax-Konzern will stärker markt- und kundenorientiert auftreten. Daher wird die Organisation umgebaut – von zwei Geschäftsbereichen (Kali- und Magnesiumprodukte sowie Salz) auf vier Kundengruppen.Die Investitionen, die infolge des Bethune-Projekts stark gestiegen waren, hat K+S nach Angaben von Finanzvorstand Thorsten Boeckers wieder auf Normalmaß gesenkt. Das trage dazu bei, bei der angestrebten Halbierung des Verschuldungsgrads (Nettoschulden zu Ebitda) voranzukommen. Die Investitionen, die 2016 bei 1,17 Mrd. Euro und 2017 bei 811 Mill. Euro lagen, sollen im laufenden Jahr unter 600 Mill. Euro bleiben. Der Verschuldungsgrad soll von 8,1 im ersten Halbjahr 2017 bis 2020 auf 4 sinken. Den Wert des neuen Kaliwerks in Kanada gibt Lohr mit 4,8 Mrd. Euro oder 25 Euro (einschließlich Schulden) je Aktie an.