Küchen lösen Wohnzimmer als Kommunikationszentrum ab

Handelskooperation MHK setzt 4 Mrd. Euro um

Küchen lösen Wohnzimmer als Kommunikationszentrum ab

md Frankfurt – Die Küche löst das Wohnzimmer als kommunikativen Mittelpunkt der Wohnung immer mehr ab. Diese Ansicht vertritt der Vorstand der MHK Group. In Verbindung mit der hierzulande ungebrochenen Konsumfreude hat das der von Dreieich bei Frankfurt aus gesteuerten Handelskooperation im vergangenen Jahr Zuwächse beschert. Die Gruppe, der mehr als 2 000 Küchen- und Möbelfachgeschäfte angeschlossen sind, hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 2,7 % auf 4,02 Mrd. Euro gesteigert. Damit wurde das vor einem Jahr angepeilte Ziel, die 4-Milliarden-Marke zu übertreffen, erreicht. 2013 war der Erlös noch um 5,4 % gewachsen, also deutlich stärker. Deshalb hielt sich die Begeisterung bei Werner Heilos, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, in Grenzen: “Ganz schön” nannte er die Umsatzentwicklung, fügte aber hinzu, dass der Anstieg “nicht dem MHK-Gen” entspricht. “Wir wollen mehr.”In Deutschland stieg der Erlös um 3,2 (i.V. 3,9) % auf 2,81 Mrd. Euro. Das Wachstum des Gesamtmarktes habe bei 1,9 % gelegen. Im Ausland – MHK ist in Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Spanien aktiv – wuchs die Gruppe um 1,4 (9,0) % auf 1,21 Mrd. Euro.MHK, der Name leitet sich von der Marke Musterhaus Küchen ab, versteht sich als Dienstleister für den mittelständischen Küchen- und Möbelfachhandel. Die Gruppe bietet Services rund um Marketing, Internet, Betriebsführung und Finanzen. Kernaufgabe ist das Aushandeln günstiger Einkaufskonditionen für die Handelspartner. Deren Zahl kletterte 2014 um 134 (63) auf 2 236. Davon entfielen 1 491 (1 372) auf Deutschland und 745 (730) auf das Ausland. Zu den Lieferanten gehören Bosch, Miele und Siemens. Um 6 Prozent gewachsenNach einem Umsatzzuwachs von 6 % im ersten Quartal geht MHK-Gründer und Vorstandschef Hans Strothoff von einem “guten Jahr 2015” aus. Der Ausblick sei positiv. Der GfK-Konsumklimaindex befinde sich auf dem höchsten Stand seit Herbst 2011, begründete Heilos den Optimismus. Und: “Die Menschen in Deutschland investieren in die eigenen vier Wände.” Hinzu komme die gestiegene Bedeutung der Küche. “Früher hat man Gästen das Wohnzimmer gezeigt, heute die Küche”, sagte Heilos vor Journalisten. Auch würden die Küchen immer größer. Das schlägt sich in den Preisen nieder: Ohne die Billigmarke Reddy lag der Durchschnittswert einer verkauften MHK-Küche 2014 bei 11 975 (11 742) Euro. Im Gesamtmarkt liege der Wert bei 6 000 Euro.Zudem profitiere MHK von steigender Bau- und Renovierungstätigkeit; fast 12 Millionen Hausbesitzer in Deutschland hegten Modernisierungsabsichten bis 2016. Die Hauptinvestitionspunkte in einer Wohnung lägen neben der Küche im Bereich Bad/Wellness, wobei der Trend zu hochwertiger Ausstattung mit immer mehr Hightech gehe. Im Schnitt kaufe jeder Deutsche im Laufe seines Lebens drei Küchen.—– Personen Seite 16