Konsumgüter

Künftiger Beiersdorf-Chef hält an Strategie fest

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat am Mittwoch bei der Vorlage detaillierter Umsatzzahlen zum ersten Quartal das bereits am 7. April auf vorläufiger Basis verkündete Wachstum um organisch 6,3 (nominal: 1,8)% bestätigt und auch die bisherigen...

Künftiger Beiersdorf-Chef hält an Strategie fest

ste Hamburg

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat am Mittwoch bei der Vorlage detaillierter Umsatzzahlen zum ersten Quartal das bereits am 7. April auf vorläufiger Basis verkündete Wachstum um organisch 6,3 (nominal: 1,8)% bestätigt und auch die bisherigen Ziele für das Geschäftsjahr 2021 bekräftigt. Im Vordergrund blieb daher die am Vorabend verbreitete Nachricht, dass es zum 1. Mai zu einem Wechsel an der Vorstandsspitze kommen werde. Die Aktie des im März aus dem Dax ausgeschiedenen Unternehmens stieg um 1,8% auf 93,44 Euro.

In einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen sagte der nach gut zwei Jahren ausscheidende Vorstandsvorsitzende Stefan De Loecker, er habe in den vergangenen Wochen für sich persönlich Bilanz gezogen. Beiersdorf sei stark aus der Coronakrise herausgekommen. „Wir sehen den Turnaround bei den Ergebnissen im ersten Quartal.“ Das Unternehmen sei gut aufgestellt und gewinne Marktanteile. Die 2019 etablierte Strategie „Care+“, mit der der Konzern die Digitalisierung und die Erschließung von Wachstumsmärkten forcieren sowie Nachhaltigkeitsprojekte vorantreiben will, greife und werde sich weiter entwickeln, sagte De Loecker. Daher sei er zu dem Schluss gekommen, dass jetzt „der richtige Moment ist für eine Änderung“. Mit seinem Nachfolger Vincent Warnery, der seit Februar 2017 dem Vorstand angehört und der an der Aufstellung der aktuellen Konzernstrategie mitwirkte, sei zudem Kontinuität gesichert.

Ob Differenzen mit dem Aufsichtsrat – Chef des Kontrollgremiums des mehrheitlich von der Familie Herz beherrschten Unternehmens ist seit 2008 Reinhard Pöllath – zur Aufgabe führten, sagte De Loecker nicht. Es sei seine Entscheidung gewesen, als Vorstandschef aufzuhören. Bereits in seiner ersten Pressekonferenz vor gut zwei Jahren habe er gesagt, dass die Zeit für Veränderungen gekommen sei, wenn man erfolgreich sei. Beiersdorf sei „nicht unerfolgreich“ gewesen. Der Belgier, der 2012 zu dem Unternehmen kam und 2014 Vorstandsmitglied wurde, betonte, dass der Aufsichtsrat hinter der „Care+“-Strategie stehe. Der designierte Vorstandschef Warnery, bislang für den Geschäftsbereich Pharmacy & Selective mit Marken wie Eucerin, Hansaplast und La Prairie sowie für das Nordamerikageschäft verantwortlich und nun mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet, sagte, er sei „überzeugt, dass wir mit unserem Fokus auf Digitalisierung, Wachstumsmärkte und Nachhaltigkeit die richtigen Antworten auf die Fragen und Erwartungen unserer Konsumentinnen und Konsumenten gefunden haben“.

Im ersten Quartal legte das Consumer-Segment organisch um 2,7% zu. Einschließlich negativer Währungseffekte schrumpften die Erlöse aber um 2,1% auf 1,55 Mrd. Euro. Die Klebstofftochter Tesa legte organisch um 23,6% und nominal um 20,4% auf 397 Mill. Euro zu. Im Consumer-Bereich, in dem eine Steigerung im E-Commerce um 70% erreicht worden sei, habe 2021 bis auf Lateinamerika und Asien „schwierig“ angefangen“, so De Loecker. Treiber für den Umsatzanstieg seien die dermatologischen Hautpflegemarken Eucerin und Aquaphor (+12,1%) sowie die Selektivkosmetikmarke La Prairie (+17%) gewesen. Die Hauptmarke Nivea legte organisch um 0,5% zu.