Einen Kurssprung von zeitweise über 20 % sieht man jenseits von Penny Stocks selten. Gerresheimer, dem Verpackungsspezialisten für die Pharma- und Kosmetikindustrie, ist dieses Kunststück gelungen. Der Grund: Die Düsseldorfer erwerben für 725 Mill. Dollar einen US-Verpackungshersteller. Der Kaufpreis für Centor – bezahlt wird das Zehnfache des operativen Ergebnisses – ist zwar kein ausgesprochenes Schnäppchen, doch liegt er zumindest auf Linie mit der Bewertung von Gerresheimer. Was Centor so attraktiv macht, ist die hohe Profitabilität. Wo findet man heutzutage noch Geschäfte, die Margen jenseits der 40 % abwerfen? Hinzu kommt, dass Centor das US-Verpackungsgeschäft von Gerresheimer ergänzt. Während sich die Düsseldorfer auf Inhalatoren und vorgefüllte Spritzen spezialisiert haben, bietet Centor Kunststoffverpackungen für Tabletten. Der einzige Haken: Gerresheimer betritt mit dem Geschäft insofern Neuland, als ein bislang nicht genutzter Vertriebskanal erschlossen wird. Hier ist Gerresheimer auf das Vertriebs-Know-how der Centor-Belegschaft auf Gedeih und Verderb angewiesen.ab