Kurzarbeit in Autoindustrie auf dem Rückzug
dpa-afx München – Die Autoindustrie in Deutschland ist in der Coronakrise hart getroffen worden. Meist gehörte massive Kurzarbeit zur Reaktion der Konzerne. Doch bei vielen Unternehmen ist sie bereits wieder auf dem Rückzug, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Die Bandbreite ist groß – von 5 % betroffenen Mitarbeitern bis zu zwei Dritteln.Bei BMW ist die Kurzarbeit wieder massiv gesunken. Im Juni betraf sie nach Unternehmensangaben nur noch rund 4 000 Mitarbeiter. Im April und Mai waren es noch mehr als 30 000 – vor allem an den Produktionsstandorten Dingolfing, Leipzig, München und Regensburg.Bei Daimler waren zu Hochzeiten rund 80 % der Mitarbeiter in Kurzarbeit, bei denen dies möglich war. Seit dem 20. April fährt das Unternehmen die Produktion aber wieder hoch, und seit Juni sind alle Werke weltweit wieder in Betrieb. Zur aktuellen Situation gibt es keine Zahlen, nur die Auskunft, dass die Kurzarbeit in einzelnen Bereichen fortgesetzt werde.Bei Audi geht man für Juni von rund 14 900 Mitarbeitern in Kurzarbeit aus – 9 200 in Ingolstadt und 5 700 in Neckarsulm. Insgesamt ist also immer noch fast jeder vierte der 60 800 Audi-Mitarbeiter in Deutschland betroffen. Ein Drittel bei Bosch betroffenBei Bosch ist etwa ein Drittel der 130 000 Mitarbeiter in Deutschland von Kurzarbeit in unterschiedlicher Höhe betroffen; der überwiegende Teil davon im Bereich Mobility Solutions – also dem Geschäft als Zulieferer für die Autohersteller. Dort dürfte die Quote entsprechend höher sein. Wie lange die Kurzarbeit noch anhalten wird, ist laut Bosch offen – die aktuelle Vereinbarung zwischen Konzern und Arbeitnehmervertretung ermöglicht sie bis Ende des Jahres.Bei Continental kann man noch keine Zahlen zur Kurzarbeit im Juni nennen. Der Grad der Inanspruchnahme richte sich dabei nach lokalen Gegebenheiten, heißt es vom Automobilzulieferer. Im Mai waren rund 30 000 Mitarbeiter betroffen.